Gößweinstein: Fronleichnamszug im Corona-Sicherheitsabstand
Von Thomas Weichert
GÖSSWEINSTEIN
Dieses eucharistische Brot wird am Fronleichnamstag aus der Kirche durch die Straßen in die Welt getragen. Coronabedingt war dies auch in der Pfarrgemeinde Heiligste Dreifaltigkeit Gößweinstein nicht wie üblich möglich. Die Altäre des Katholischen Frauenbunds, der Kindertagesstätte St. Franziskus, der Pfarrgemeinde und der Katholischen Jugend waren nicht wie sonst üblich im Ort, sondern in den Ecken des Basilikavorplatzes und bei der Franziskanergruft und der Klosterkirche aufgebaut.
Die Jugend hatte eigene Fürbitten vorbereitet. Die musikalische Begleitung erfolgte nicht durch die Bläser des Musikvereins Gößweinstein, sondern durch Georg Schäffner an der Orgel, die über Lautsprecher nach außen übertragen wurde. Pfarrer Pater Ludwig trug die Monstranz auch nicht unter dem „Himmel“. Begleitet wurde er nur von einem Ministranten und Mesner Reinhold Hutzler. Aufgrund der Einhaltung der vorgeschriebenen Abstände war natürlich auch eine Prozessionsformation nicht zu erkennen. So wurden von Pfarrer Mazur an jedem Altar das Evangelium eines der vier Evangelisten verkündet, Fürbitte für unsere Welt gehalten und der sakramentale Segen gespendet. In seiner Predigt betonte Mazur: „Gott und Welt, und zwar unsere Alltagswelt, gehören zusammen. Wir tragen das Sakrament des Heils in die Welt, um sie in allen ihren Aspekten zu segnen, denn wir wissen, wie gefährdet und zerbrechlich sie ist.“ Hierbei erinnerte er an die Tradition des Wettersegens, der nicht nur eine gute Ernte erbitten soll, sondern durch den Klimawandel eine neue Dimension bekommen hat. „Wir Menschen werden allen Segen brauchen, um diese Schicksalsaufgabe gemeinsam zu lösen“, ist sich Pfarrer Mazur sicher. „Die Welt und unseren Alltag im Licht der Eucharistie zu sehen, verändert unsere Wahrnehmung“, gibt Mazur weiter zu bedenken. Menschen, die mit Gott durch ihre Alltagswelt gehen, dürften im Licht der Eucharistie in allen Dingen, trotz ihrer Zerbrechlichkeit, Zeichen der Auferstehung entdecken: In der Natur, die in jedem Winter stirbt, aber dann mit Macht wieder zum Leben erwacht. In jedem Streit, der versöhnt überwunden wird, in jedem guten Wort, das Menschen auf der Straße wechseln, darf die Gemeinschaft des Gottesreiches gesehen werden. Selbst im Duft des Kaffees und frischer Brötchen, stecke die Güte der Schöpfung und die kreative Lebenslust der Menschen. Auch in spielenden Kindern finde sich die Lebensfreude, die Gottes Wille für uns alle ist. „Wir sind aufgefordert, jeden Augenblick, jeden Mann, jede Frau und jedes Kind in ihrer Einzigartigkeit und Kostbarkeit zu sehen“, gab Pfarrer Mazur der Gottesdienstgemeinde mit auf den Weg. Bereits in seiner Begrüßung hob Pfarrer Pater Ludwig Mazur einen wesentlichen Aspekt des Hochfestes des Leibes und Blutes Christi, des Fronleichnamsfestes, hervor: „Fronleichnam zu feiern fördert unsere Verbundenheit mit Christus. Am Abschluss der Prozession dankte Mazur den „Altarbauern“ und der Gemeinde für ihre Teilnahme und der Unterstützung, aus der jetzigen Situation das Beste zu machen.