Kritik des CSU-Arbeitskreises am Baumsterben in Kirchehrenbach – Bahnhof bald blau
Von Thomas Weichert
KIRCHEHRENBACH
Ein am Tag der Gemeinderatssitzung erschienener Artikel in der Internetzeitung „Der Neue Wiesentbote“ mit der Überschrift „CSU kritisiert Untätigkeit der Verantwortlichen“ sorgte für Unverständnis bei Bürgermeisterin Anja Gebhardt (SPD) und für Kopfschütteln bei ihren Ratskollegen.
Noch ist das Bahnhofsgebäude grau, bald aber ist es blau. Fotos: Thomas Weichert
„Corona, das darf auch für die Kommunalpolitik kein Alibi sein, sich ins geruhsame und bequeme Schneckenhaus zurückzuziehen. Aber diesen Eindruck habe man mittlerweile in Kirchehrenbach, so der Kommunalpolitische Arbeitskreis der CSU, bei seinem jüngsten Treffen“, zitierte Gebhardt aus dem Bericht im Wiesentboten, den sie dann komplett verlas. Vor allem ging es dabei um das Baumsterben in der Dorfmitte von Kirchehrenbach. „Seit Herbst und insbesondere im Winter letzten Jahres habe die CSU auf das beginnende und fortschreitende Siechtum der Bäume und den drohenden Tod der Gehölze hingewiesen und Rettungsmaßnahmen angemahnt“, heißt es darin. Die Sprecher des CSU-Arbeitskreises Werner Löblein und Michael Müller hätten auf den drohenden Tod der Gehölze in der Hauptstraße hingewiesen, Verbesserungsvorschläge gemacht und Rettungsmaßnahmen angemahnt. Niemanden hätte dies jedoch in der Kirchehrenbacher Chefetage interessiert und es kam keine Reaktion. So gehe nun das schöne und harmonisch grüne Ortsbild mit ländlichem Flair langsam aber sicher vor die Hunde, schreiben die AK-Sprecher. Bis jetzt habe es auch noch keine schriftliche Stellungnahme dazu aus dem Bürgermeisteramt gegeben. Deshalb könnten weder die Antragsteller noch die Öffentlichkeit Beschlüsse nachvollziehen, behaupten Löblein und Müller die die Transparenz aus dem Rathaus vermissen. „Mittlerweile seien zwischen Dorfplatz und Ehrenbachbrücke mehrere Bäume abgestorben oder einfach nicht mehr zu retten. Die restlichen etwa 16 Jahre jungen Gehölze, die im Rahmen der Dorferneuerung mit öffentlichen Mitteln gepflanzt wurden kränkeln weiter vor sich hin“, kritisiert der CSU-Arbeitskreis um Altbürgermeister Waldemar Hofmann weiter.
Anwohnern nicht gedankt ?
Die Anwohner der Hauptstraße würden zudem mit freiwilligem Bepflanzen der Baumscheiben und Erdflecken freiwillig gegen das Verschwinden des Ortsgrüns ankämpfen, was Respekt verdiene. Allerdings sei es traurig dass dieses bürgerschaftliche Engagement in der Kirchehrenbacher Chefetage offensichtlich nicht gesehen oder geschätzt werde. „Das kann ich alles nicht nachvollziehen“, erklärte die Rathauschefin, die sich fragte, welche Beschlüsse nicht bekannt gemacht worden sein sollen oder noch in der Schublade liegen würden. „Die CSU hat bei mir nichts moniert“, so Gebhardt, die auch nichts von Anträgen wusste. Verwundert waren selbst Zweiter Bürgermeister Michael Knörlein (CSU) und sein Parteikollege Johannes Schnitzerlein. „Wir kannten diesen Artikel nicht und nehmen das so zur Kenntnis“, betonte Schnitzerlein, der weiter erklärte das die Bäume zwar traurig aussehen, dies aber durch den Unterbau erklärbar sei. Dass die Gemeinde das Engagement der Anlieger für den Blumenschmuck nicht schätze, wies Gebhardt ebenfalls zurück. „Wir haben immer wieder Gutscheine verteilt“, so die Bürgermeisterin. Historischer Bahnhof wird blau
Anschließend ging es um das historische Bahnhofsgebäude in Kirchehrenbach, dessen Außenfassade gerade neu gestrichen wird. „ich gehe davon aus dass die graue Farbe erst die Grundierung für dieses ortsbildprägende Gebäude ist“, so Schnitzerlein, der sich als Deckfarbe ein dunkles blau oder dunkles Grün wünschte. Dies hatten schon Fachleute im Jahre 1996 empfohlen“, so der Bauingenieur. „Wir dachten, wir lassen das in hellem Grau, dann passt es zum Kindergarten“, dazu jedoch die Bürgermeisterin. „Ich finde blau auch ganz schön, denn früher waren viele fränkische Häuser blau“, so jedoch auch Elke Albert (SPD). Gebhardt ließ dann schließlich über die Farbe für den Bahnhof abstimmen. Acht Räte waren für blau, sechs für grau. Deshalb wird der Kirchehrenbacher Bahnhof bald in blau erstrahlen.