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Wegen Grenzschließung – Arbeiten an der Doppelturnhalle Gößweinstein geraten ins Stocken – Rekordhaushalt verabschiedet
Wegen Grenzschließung – Arbeiten an der Doppelturnhalle Gößweinstein geraten ins Stocken – Rekordhaushalt verabschiedet
Von Thomas Weichert
GÖSSWEINSTEIN
Eigentlich sollten die Dachdeckerarbeiten an der neuen Doppelturnhalle der Grund- und Mittelschule Gößweinstein Anfang dieser Woche fortgesetzt werden. Diese sind nun aber wegen der Grenzschließungen zum Nachbarland Tschechien ins Stocken geraten, weil aus Tsachechien stammendenen Mitarbeitern der beauftragten Firma wegen der Corona-Pandemie die Einreise nach Deutschland verweigert wurde. Dies teile Schulverbandsvorsitzender und Gößweinsteins Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (FW) während der Schulverbandsversammlung im Lehrerzimmer der Schule mit.
Bürgermeister Hanngörg Zimmermann vor dem Rohbau der Doppelturnhalle. Die Dachdeckerarbeiten sind wegen der Grenzschließung nach Tschechien ins Stocken geraten. Foto: Thomas Weichert
Durch die außergewöhnlich niedrigen Temperaturen der vergangenben Wochen ergaben sich auch Verzögerungen bei einigen Gewerken, deren Arbeiten nun aber wieder aufgenommen werden können. Der geplante Fertigstellungstermin zum Schulstart im September diesen Jahres könne nach derzeitiger Einschätzung, so Zimmermann, aber dennoch eingehalten werden. Dann soll, wenn es bis dahin die Corona-Lage wieder zulässt, auch eine große Einweihungsfeier stattfinden. Derzeit laufen die Arbeiten der Gerüstbauer, der Lüftungs- und Sanitärtechniker, Heinzungs- und Elektroinstallationsarbeiten, der Trockenbau und Fenster- und Verglasungsarbeiten. In der nachfolgenden nichtöffentlichen Sitzung wurde als letztes großes Gewerk die Arbeiten an den Außenanlagen vergeben. Kostenmäßig liege man mit der akuellen Kostenfortschreibung mit 7,2 Millionen Euro noch unter der Kostenschätzung von rund 7,3 Millionen Euro. Auch die Digitalisierung der Schule schreitet voran. Im Rahmen des Förderprogramms „Digitalbudget für das digitale Klassenzimmer“ wurden inzwischen 23 Rechner einschließlich Lizenzen sowie dazugehörige Monitore und ein Zentralserver angeschaffft. Die Kosten dafür betrugen insgesamt rund 28 500 Euro. Alleine der Zentralserver schlug mit 8 844 Euro zu Buche. Die Regierung von Oberfranken teilte jedoch inzwischen mit, das der Server nicht bezuschusst werden könne. Diese Kosten muss nun der Schulverband komplett tragen. Um das Förderbudget jedoch voll auszuschöpfen sollen nun weitere I-Pads und zusätzlich noch ein Ladekoffer dafür angeschafft werden. Weiter teilte Zimmermann mit das wegen der Maßnahmen der Corona-Pandemie inzwischen auch 36 CO²-Sensoren für insgesamt 3 236 Euro angeschafft wurden, wofür es eine Fördererung in Höhe von 1 882 Euro gibt. Als nicht sinnvoll erachtete ein Servicetechniker die Anschaffung von mobilen Luftreinigungsgeräten für das Musikzimmer, den Physikraum und dessen Vorbereitungsraum, weil dort mit der bereits vorhandenen Lüftungsanlage ohnehin schon zweimal pro Stunde der Luftaustausch erfolge. Einstimmig zugestimmt wurde auch dem Haushaltsplan 2021, dem Stellenplan und dem Finanzplan bis 2024. Der Vermögenshaushalt ist vor allem wegen dem Bau der Doppelturnhalle mit einem Volumen von rund 6,34 Millionen Euro der schwerste seit Bestehen des Schulverbands mit Obertrubach. Der Verwaltungshaushalt schließt mit 829 600 Euro in den Einnahmen und Ausgaben ab. Vorgesehen ist eine Kreditaufnahme in Höhe von rund 3,12 Millionen Euro und der Höchstbetrag der Kassenkredite wurde für rechtzeitige Leistung von Ausgaben auf 4,5 Millionen Euro festgesetzt. Prognostiziert ist, dass sich der Schuldenstand des Schulverbands von aktuell 405 000 Euro wegen dem Bau der Turnhalle auf rund 3,48 Millionen Euro bis zum Jahresende erhöhen wird. Schon nächstes Jahr sollen davon aber wieder 868 000 Euro getilgt werden. Für Ende 2024 rechnet Geschäftsleiter Peter Thiem noch mit einem Schuldenstand in Höhe von rund 2,48 Millionen Euro. Im diesjährigen Verwaltungshaushalt stehen 150 000 für die Sanierung der Treppengeländer in der Schule, 6000 Euro für Türschließer der Brandschutzüren im Mittelschulgebäude und 5000 Euro für Rauchmelder im Plan. Für neue Schulmöbel sind 17 000 Euro eingeplant. Außerdem soll die Netzwerkinfrastruktur der Schule verbessert werden. Dafür sind 200 000 Euro vorgesehen zu denen es einen Zuschuss in Höhe von 112 000 Euro aus dem Förderprogramm „DigtialPakt Schule“ gibt. Der Glasfaseranschluss für die Schule kostet rund 57 000 Euro. Dafür soll es aber eine Förderung von 55 000 Euro geben und für den Anschluss an das noch zu bauende Nahwärmenetz wurden einmalig 30 000 Euro vorgesehen. Derzeit besuchen 144 Grund- und 127 Mittelschüler die Schule. Im Vergleich zu letztem Schuljahr sechs weniger. Die Schulverbandsumlage beträgt pro Schüler 2 730 Euro und die Investitionsumlage je Schüler liegt bei 554 Euro.