Zu den Berichten „Trotz Corona nimmt Gößweinstein mehr Gewerbesteuer ein“ und „Erneute Finanzhilfe für Pfarrhaus-Umbau“:
Millionenprojekte in Gößweinstein, Straßenprojekte ausgebremst. Da haut es einem schon beim Lesen der Morgenzeitung den Blutdruck nach oben. So teilte der Bürgermeister in der letzten Haushaltsberatung mit, dass aufgrund der Stabilisierungshilfe und unter Beachtung der dort genannten Auflagen nicht realisierbare Maßnahmen zu kürzen oder zu streichen sind, also auch Straßenbaumaßnahmen. Aber alleine nur für Planungs- und Untersuchungskosten für den Umbau des Pfarrhauses in ein Rathaus werden 276 000 Euro zur Verfügung gestellt, ohne dass dort ein Stein bewegt worden ist.
Irgendwann fragt man sich schon, wo hier der Größenwahn beginnt. Wichtige Straßenbaumaßnahmen werden gestrichen und Projekte angekurbelt, deren finanzielles Desaster schon jetzt vorauszusehen ist. Wir haben ja direkt vor der Haustüre Beispiele – siehe Forchheim –, wie sich die Kosten bei Umbau und Sanierung von historischen Gebäuden entwickeln werden und können. Nur hat Forchheim eine ganz andere finanzielle Ausstattung.
Wenn dann jetzt noch Alternativen für ein neues Rathaus zur Verfügung stehen – siehe das leer stehende Haus der Niederbronner Schwestern –, sollte man sich als verantwortungsvoller Bürgermeister und Gemeinderat schon noch mal genau überlegen, ob man sich dieses Wagnis mit dem Umbau des Pfarrhauses antun kann. Denn es sind die Steuergelder der Bürger, nicht die Gelder unserer Kommunalpolitiker, die hier ausgegeben werden. Wir haben in Gößweinstein ganz andere dringende Projekte, die jetzt dem Gößweinsteiner Größenwahn geopfert werden sollen.
Ferdinand Haselmeier
Gößweinstein
Anmerkung: Leserbriefe geben nicht die Meinung des Forenbetreibers, sondern die des uns bekannten Verfassers wieder und dienen der Meinungsvielfalt und werden daher hier gerne veröffentlicht.