GÖSSWEINSTEIN Die drei Gößweinsteiner Lebensmittelmärkte liefern sich offenbar einen Konkurrenzkampf. Zu diesem Schluss könnte man jedenfalls gelangen, denn nachdem Aldi seinen neuem Markt eröffnet und dann Lidl modernisiert hat, hat nun auch Edeka einen Bauantrag auf Erweiterung der Verkaufsfläche um 250 Quadratmeter bei der Gemeinde gestellt. Außerdem soll die Bäckereifiliale im Markt auf 100 Quadratmeter dann mit Café vergrößert werden, ein neues behindertengerechtes WC gebaut und für die Leergutlagerung ein ebenfalls neuer Anbau an das bestehende Marktgebäude angebaut werden.
Die Mitglieder des Bau- und Umweltausschusses des Marktgemeinderats stimmten dem Bauantrag von Edeka einstimmig zu obwohl er nicht den Festsetzungen des Baugebiets Sandbühlein entspricht. Dies tat aber schon der frühere Bauantrag zur Errichtung des Edeka-Marktes nicht. Wie Bauamtsleiter Manfred Neuner während der Sitzung im Haus des Gastes erklärte sei dies so zu betrachten als sei der Bebauungsplan gar nicht vorhanden. Edeka hat seinen Bauantrag zuvor mit der Regierung von Oberfranken und dem Landratsamt abgestimmt. Der Baujurist des Landratsamts Forchheim teilte der Gemeinde dazu mit das der Bebauungsplan als obsolet zu betrachten sei da bereits zuvor Abweichungen von dessen Festsetzungen genehmigt wurden. Zudem sei das Bauvorhaben von Edeka im Sondergebiet „Nahversorgung“ als „gebietstypisch“ anzusehen. Die Verkaufsfläche des Edeka-Marktes wird dadurch von bisher 1100 Quadratmetern auf 1350 Quadtartmeter vergrößert. Mit der Vergrößerung der Fläche für die Bäckereifiliale mit Café sind es dann insgesamt 1451 Quadratmeter. Da für die Vergrößerung Anbauten erfolgen müssen verringert sich dann auch die Anzahl der Parkplätze von derzeit 100 auf dann 89. Konrad Schrüfer (FW) sah die Verringerung der Parkplätze kritisch. „Wenn in Gößweinstein ein kleines Geschäft aufmachen will müssen Parkplätze nachgewiesen werden“, so Schrüfer der es im Bezug auf kleinere Läden als ungerecht empfand gegenüber großen Konzernen. Legt man die gemeindliche Stellplatzsatzung zugrunde sind es tatsächlich zu wenige Parkplätze. Denn für jeweils zehn Quadratmeter Verkaufsfläche müsste ein Stellplatz nachgewiesen werden. Dies wären bei insgesamt 1350 Quadratmetern 135 Parkplätze. Nach der Bayerischen Bauordnung braucht man aber nur für 40 Quadratmeter einen Stellplatz. Laut Neuner würden demnach 37 Parkplätze ausreichen, nach dem Anbau sind es mit dann noch 89 weit mehr als der Freistaat fordert. Dies wurde auch bei den anderen Märkten so gehandhabt, wie Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (BMG) informierte. Deshalb stimmte auch Schrüfer letztendlich dem Bauantrag von Edeka zu.
BHKWs für Biogas
Einstimmig wurde auch die Erweiterung der Biogasanlage von Marktgemeinderat Josef Neuner (BMG) aus Etzdorf zugestimmt. Die Neuner GbR installiert bei der Biogasanlage zwischen Türkelstein und Hartenreuth zwei weitere Blockheizkraftwerke und errichtet ein Tragluftdach auf dem bestehenden Gas-Endlager.
Albertsgarten bald Baugebiet
Nicht auf der Tagesordnung stand ein Antrag aus Wichsenstein. Dort will ein Bauwerber im so genannten Gebiet „Alberstgarten“ fast in der Ortsmitte von Wichsenstein eine Ferienanlage errichten. Über die Ausweisung eines Baugebiets „Albertsgarten“ soll dann in der Märzsitzung des Marktgemeinderats entschieden werden. Bis dahin soll der Bauwerber seinen Bauantrag konkretisieren. Weiter teilte Zimmermann mit das der Auftrag für die Holzfällung am Kreuzberg an die Firma „Forstservice Butzbacher“ aus Hallerndorf vergeben wurde. Außerdem wurde in eigener Zuständigkeit der Verwaltung der Neubau eines Einfamilienwohnhauses und einer PKW-Garage in Wichsenstein sowie die Umnutzung eines Schweinestalls zum Aufenthaltsraum mit Nachtlager in Stadelhofen genehmigt.