Feuerwehr Breitenlesau-Siegritzberg: Nun ist guter Rat teuer – Stadtrat falsch informiert
Von Thomas Weichert
WAISCHENFELD Man könnte fast meinen es ist ein Schildbürgerstreich. Die Feuerwehr Breitenlesau-Siegritzberg soll ein neues und größeres Tanklöschfahrzeug (TLF) bekommen, weil das alte und kleinere Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) in absehbarer Zeit seinen Geist aufgeben wird. Darüber war sich der Stadtrat bereits einig. Und deshalb hat die Stadt Waischenfeld auch eine ältere Maschinenhalle von privat erworben die neben dem Feuerwehrgerätehaus steht um dort die weiteren Gerätschaften der Wehr unterzubringen, weil wegen des dann größeren Feuerwehrautos nicht mehr genügend Platz im vorhandnen Gerätehaus ist. Das bisherige Gerätehaus hätte auch etwas umgebaut werden müssen und dafür hätte es dann eine Förderung vom Freistaat Bayern in Höhe von 57750 Euro gegeben.
Bei einem Ortstermin mit Vertretern der Feuerwehr war alles klar. Nun machen aber die Förderrichtlinien dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung. Denn wie die Regierung von Oberfranken nun mitteilte, gibt es nur Geld vom Staat wenn diese auch eingehalten werden. Hauptknackpunkt ist die so genannte „Abstellfläche“ vor dem Feuerwehrgerätehaus. Sie muss laut Förderichtlinie vom Tor des Gerätehauses bis zur vorbeiführenden Staatsstraße mindestens 10 Meter betragen. Tut sie aber nicht. Außerdem ist für ein größeres Fahrzeug auch noch die Raumhöhe zu niedrig und laut Richtlinie müssen die Umkleiden in der Gerätehalle sein. Alles Kriterien die beim Kauf eines größeren Fahrzeugs laut Richtlinie nicht eingehalten werden können. Im Stadtrat war nun guter Rat teuer.
Stadtrat falsch informiert
„Der Stadtrat ist falsch informiert worden“, brachte es Lothar Huß (FWSL) während der jüngsten Ratssitzung auf den Punkt. Für Bürgermeister Edmund Pirkelmann (BBS) gibt es zwei Möglichkeiten. Eigentlich drei. „Entweder wir verzichten auf den Zuschuss, oder wir reißen das Gebäude ab und stellen eine Fertighalle mit WC und Umkleiden nach hinten versetzt hin um die 10 Meter Abstellfläche einhalten zu können. Platz nach hinten hätte man da die Stadt den benötigten Grund dafür erwerben könnte. Die dritte und einfachste Variante wäre jedoch man kauft ein kleineres neues Tragkraftspritzenfahrzeug, dann jedoch ohne Wassertank. Die bereits erworbene Maschinenhalle kann die Stadt dann leicht wieder verkaufen. Dafür gibt es in Breitenlesau genug Interessenten, so Pirkelmann. „Wenn es noch mal so viel kostet, dann nicht“, war der Kommentar von Breitenlesaus Bäckermeister Manfred Schatz (BBS).
UVV
Stadtgeschäftsleiter Alexander Dressel wies jedoch darauf hin, das man auch bei einem kleineren Feuerwehrauto die Unfallverhütungsvorschriften einhalten muss und die Umkleideräume auch in einem Neubau sein müssen um Fördermittel zu bekommen. Hinzu kommt auch noch eine Absauganlage oder Abflussrinnen. Auch das fordern die Förderrichtlinien. Baptist Knörl (WWL) riet den Bau sofort zu stoppen und erst die Kosten mit und ohne Förderung zu ermitteln. Auch Thomas Thiem und Paul Linder (beide CSU) waren der Meinung das man aufgrund neuer Grundlagen nun eine neue Entscheidung treffen müsse. Wie Thiem betonte sei man sich im Rat grundsätzlich einig gewesen der sehr aktiven Wehr helfen zu wollen. „Das Problem ist eine Lösung zu finden mit der die Feuerwehr leben kann und die bei uns keinen Rattenschwanz hinter her zieht“, so Pirkelmann.
Offen mit Wehr reden
Er betonte dass nun mit den Verantwortlichen der Wehr offen darüber gesprochen werden muss was nun für die Stadt der Knackpunkt sei. Für Kreisbrandmeister Herbert Neubauer (FWSL), der auch für die Wehr in Breitenlesau verantwortlich ist, ist indessen klar dass man diese Diskussion nicht weiter zu führen bracht wenn es nun auf ein kleineres Auto hinausläuft. Neubauer rechnet das ein Neubau eines Gerätehauses, auch wenn es nur eine Fertighalle ist, mindestens 150000 Euro, mit allem drum und dran wie einer Absauganlage, kostet. Schließlich wurden die bereits im Haushalt vorgesehenen Mittel für den Grunderwerb in Höhe von 37000 Euro und für Umbaumaßnahmen von 63000 Euro aus dem Etatentwurf gestrichen. Jetzt wird mit der Feuerwehrführung in Breitenlesau beraten wie es weiter gehen soll.
Die Stadt Waischenfeld hat eine Maschinenhalle neben dem Feuerwehrgerätehaus in Breitenlesau erworben das für Gerätschaften der Feuerwehr Breitenlesau-Siegritzberg genutzt werden sollte. In das daneben stehende Feuerwehrgerätehaus sollte dann nach Umbauarbeiten das neue und größere Tanklöschfahrzeug untergestellt werden. Hineinpassen würde es zwar aber um das ganze gefördert zu bekommen müssen vor dem bestehenden Feuerwehrhaus 10 Meter Aufstellfläche vorhanden sein. Doch diese reicht bis zur Staatsstraße nicht aus. Fotos: Thomas Weichert