Seit 2008 waren immer wieder Veränderungen des Tankstellengeländes in der Pezoldstraße geplant die im Bau- und Umweltausschuss behandelt wurden. Vor allem wegen des geplanten Neubaus einer Waschstraße liefen die Anlieger des angrenzenden Wohnbaugebiets immer wieder Sturm dagegen weil sie zu viel Lärm befürchteten.
Nun hat der Eigentümer des Tankstellenareals, das inzwischen verpachtet wurde, das aus der einst geplanten Waschstraße nur noch ein Selbstbedienungswaschplatz mit Hochdruckreiniger werden soll. Dieser soll im Hofbereich der Tankstelle errichtet werden. Außerdem soll der Verkaufsraum um rund 21 Quadratmeter auf dann 48,7 Quadratmeter erweitert werden, da der bisherige Verkaufsraum für die inzwischen dort eingezogene Postfiliale zu klein ist. Daneben soll zusätzlich ein Lagerraum mit 14 Quadratmetern angebaut werden und als Schall- und Sichtschutz zum angrenzenden Wohnbaugebiet soll ein begrünter vier Meter hoher und fast 14 Meter langer Container aufgestellt werden. Die Betriebszeiten für den neuen SB-Wachplatz wurden täglich von 6 Uhr bis 22 Uhr beantragt. Gegen diese beantragten Betriebszeiten spricht jedoch das Gesetz zum Schutz der Sonn- und Feiertage an denen in Gößweinstein keine Autowaschanlagen betrieben werden dürfen. Außerdem sprachen sich die Räte einstimmig dafür aus das Autos am SB-Waschplatz nur von Montag bis Samstag in der Zeit von 8 Uhr bis 19 Uhr gewaschen werden dürfen.
Anlieger bringen Einwände vor und fordern Gutachten
Einige Anlieger waren als Zuhörer zur Sitzung gekommen und hatten bereits vorher erneut ihre Bedenken in Sachen Lärmschutz wegen der nun beantragten Umbaumaßnahmen schriftlich kundgetan. Einer davon ist Horst Boxrocker der sich während der Sitzung zu Wort meldete und von zweitem Bürgermeister Georg Bauernschmidt (SPD) ausnahmsweise auch Rederecht bekam. Boxrocker fordert ein Gutachten um den so genannten „Summenlärmpegel“ für den gesamten Betrieb der Tankstelle mit Poststelle zu ermitteln. Den geplanten Container hält er zudem für einen „Lärmtrichter“. „Der Lärm trifft dann auch die gesamten Anwohner der Gartenstraße“, behauptete Boxrocker. In eine immissionsrechtliche Betrachtung müsse der gesamte Platz mit einbezogen werden, so auch die Forderung von Peter Helldörfer (CSU). Ebenso müssten auch die Nachbargrundstücke in östlicher Richtung in diese Betrachtung mit einbezogen werden. Konrad Schrüfer (FWG) will zudem geklärt wissen zu was der Container überhaupt genutzt werden soll. Schrüfer forderte außerdem ein Satteldach auf dem Container und dessen Begrünung. Außerdem sei ein ausreichendes Sichtdreieck auf den Gehsteig und die Staatsstraße zu gewährleisten. Unter all diesen Bedingungen stimmten die Räte einstimmig dem Bauvorhaben zu. Nun liegt es am Landratsamt den Bauantrag und vor die nachbarschutzrechtlichen Belange unter anderem für die Lärmimmission zu prüfen.
Seefrachtcontainer in Behringersmühle ?
Zu Beginn der Sitzung verlas Bauernschmidt ein Schreiben eines Bauwerbers der vor dem Kauf eines Grundstücks im Wohnbaugebiet von Behringersmühle geklärt wissen wollte, ob er auf diesem Grundstück mehrere Seefrachtcontainer über zwei Geschosse aufstellen darf die er dann als Containerwohnhaus nutzen darf. Falls von der Gemeinde gewünscht würde der Bauherr die Stahlcontainer auch mit Holzlamellen verblenden um sie wie ein konventionelles Haus erscheinen zu lassen. Konrad Schrüfer war dafür dem zuzustimmen wenn die Container wie ein ortsübliches Haus aussehen, Georg Lang (CSU) jedoch strikt dagegen. „Wir wollen nicht päpstlicher sein als der Papst, aber so eine Bauweise ist ein Fremdkörper dort“, so Lang. Lang verwies auf die exponierte Lage des Wohngebiets. „Jeder der an der B 470 vorbei fährt sieht dann die verrosteten Überseecontainer“, so Lang. Lang erinnerte an die verrosteten Eisenbahnwagons der Dampfbahn in Behringersmühle die im jede Menge Ärger bereitet hatten als er noch Bürgermeister war. Bauernschmidt sah dies anders. „Die Bauweise braucht uns nicht zu interessieren wenn es ins Ortsbild passt“, so Bauenschmidt der auch darauf verwies dass das Pultdach des Nachbarhauses auch nicht den Festsetzungen des Bebauungsplans dort entspricht. „Fast kein Gebäude hält hier die Vorgaben des Bebauungsplans ein“, so Peter Helldörfer der betonte, das man sich einig sei hier keine bloßen Container haben zu wollen. „Mit Pultdach und Verkleidung ja“, signalisierte Helldörfer Zustimmung. Ein Beschluss musste zu dieser Anfrage jedoch nicht gefasst werden.