Weil ein Landwirt eine Straße nach erfolgter Feldarbeit stark verschmutzt hatte und es dazu Beschwerden gab setzte Bürgermeister Ludwig Bäuerlein dies auf die Tagesordnung der jüngsten Gemeinderatssitzung. Bäuerlein wollte zwar keinen Beschluss herbeiführen, sondern von seinen Räten wissen, wie die Gemeinde künftig vorgehen soll wenn Landwirte gemeindliche Straßen und Wege durch die Feldbewirtschaftung verschmutzen.
Der betroffene Landwirt war selbst zur Sitzung gekommen und meldete sich auch zu Wort. Am Ende der Sitzung erteilte ihm Bäuerlein auch dasselbe, allerdings mit dem Hinweis, dass er keine Beichte ablegen müsse. Bäuerlein ging es um Grundsätzliches. Denn nach einer Vereinbarung mit den Teilnehmergemeinschaften Zochenreuth und Hochstahl zur Flurneuordnung wurden inzwischen alle dortigen Flurwege von der Gemeinde übernommen. Die Gemeinde ist somit nun für den Unterhalt dieser Wege zuständig, kann aber die Kosten auf die Anleger umlegen. Der besagte verunreinigte Weg liegt in der Hochstahler Flur und Beschwerden gingen laut Bäuerlein von Hochstahler Bürgern ein. Der Landwirt wies darauf hin dies nicht mit Absicht getan zu haben und das es gar nicht anders ging. Bäuerlein fuhr nach den Beschwerden raus um sich selbst ein Bild zu machen. Außerdem sei ihm „zu Ohren gekommen“ dass zwei Transportunternehmer dort tätig gewesen sein sollen die etwas abgefahren haben. „Wir brauchen keinen Beschluss zu fassen“, so Bäuerlein, der auf eine Satzung zur Reinhaltung von Straßen und Wegen verwies, die eine Marktgemeinde in Unterfranken erlassen habe. „Ich will auch keinen bezichtigen“, so Bäuerlein weiter. Für Alexander Schrüfer (WG Sa/Ne) macht der Erlass einer solchen Satzung jedoch keinen Sinn. „Wir haben auch eine Satzung über den Brauereiweg gemacht die uns gar nichts bringt“, meinte Schrüfer. Weil dass ohnehin keiner kontrolliert und nicht geahndet wird. Bäuerlein indessen fände eine entsprechende Satzung gut. Denn nur dann könne man die Polizei einschalten, Anzeige erstatten und Schadenersatz fordern. „Wir machen viele Sachen zu Lasten der Allgemeinheit“, so der Bürgermeister, der nicht einsieht weshalb die Gemeinde Wege auf ihre Kosten reparieren muss bei denen auch noch der komplette Unterbau kaputt gemacht wurde. „In Zukunft müssen wir hart durchgreifen, Anzeige erstatten und in der VG haben wir auch einen Bautechniker, der dass beurteilen kann“, so Bäuerlein. Holger Nützel (GL) wollte nun von Bäuerlein wissen, wie ein Bauer es in der Erntezeit verhindern soll dass Dreck auf den Schotterweg gelangt. Vor allem dann, wenn Maisernte ist. „Wir haben schöne ausgebaute Wege auf die wir achten sollten. Ich wollte dass Thema einfach mal aufbringen damit sich jeder Gedanken macht“, so Bäuerleins Schlusswort zu diesem Tagesordnungspunkt.