70 Jahre Heinrich Plank – Ein Leben für Pottenstein und die Fränkische Schweiz
Von Thomas Weichert
POTTENSTEIN
Heinrich Plank fährt gerne mal nach Rom, in die Toskana und in sein geliebtes Südtirol. Doch sein Lieblingsplatz auf er Welt ist seine Terrasse mit der Burg Pottenstein im Hintergrund auf der einst die Heilige Elisabeth eine Zeit lang lebte. Heute wird der Pottensteiner Stadtrat, der als Heimatmensch mit Pottenstein zeitlebens sehr verbunden ist, 70 Jahre alt. Wir sprachen daher mit dem gebürtigen Pottensteiner der als Geschäftsleiter der Stadt Pottenstein drei Bürgermeister erlebt hat.
Heinrich Plank an seinem Lieblingsplatz mit der Burg Pottenstein im Hintergrund
Was den pensionieren Verwaltungsoberamtsrat und Standesbeamten noch heute am meisten freut ist, dass er im Rathaus für Pottenstein und die Bürger der Großgemeinde arbeiten durfte. Ein ganz besonderer Mensch für ihn war der einstige Bürgermeister Hans Körber unter dem er Geschäftsstellenleiter der Stadt war. „Hans Körber hatte politische Visionen für Pottenstein und eine unglaubliche Strategie zur Führung der Großgemeinde“, sagt Plank. „Ich bin stolz darauf das ich mit Hans Körber für Pottenstein arbeiten durfte“, sagt Plank. Besonders die Arbeitsweise und politische Führung von Körber habe ihm immer sehr imponiert. Von 1964 bis 1970 war Heinrich Plank als Verwaltungsbeamter noch beim früheren Landratsamt Pegnitz beschäftigt. 1970 wechselte der dann als Verwaltungsinspektor unter dem damaligen Bürgermeister Hans Dippold ins Rathaus nach Pottenstein, wo er 1998 krankheitsbedingt als geschäftsleitender Beamter in den Ruhestand verabschiedet wurde. Sein letzter Auszubildender war der heutige Pottensteiner Bürgermeister Stefan Frühbeißer. „Ich hoffe das ich ihm während seiner Ausbildung einiges vermitteln konnte“, so Plank.
Höhepunkt Heimattag
Gefragt, was denn der Höhepunkt in seinem Leben war, kommt die Antwort spontan. Der Heimattag 2001 in Pottenstein mit der Aufführung des Theaterstücks „Der Schmied von Pottenstein“, bei dem Plank zusammen mit Walter Tausendpfund Regie führte. Das war eine unglaubliche Arbeit die aber sehr viel Freude gemacht hat. Das Heinrich Plank ein Heimatmensch ist, zeigen vor allem auch seine vielen Ehrenämter. Seit 1962 ist er Mitglied des Pottensteiner Heimatvereins den er von 1990 bis letztes Jahr als erster Vorsitzender führte und nun an den Bruder des Bürgermeisters, Georg Frühbeißer, übergeben hat. In seiner langen Amtszeit als Pottensteiner Heimatvereinschef wurde nicht nur der Heimattag der Fränkischen Schweiz ausgerichtet. Plank war auch Initiator der 75-Jahrfeier des Elisabethenbrunnens, Gründer des Aktivkreises zur Sanierung der Kreuzkapelle, Sanierer des „Waldtempels“ und Organisator zum Neubau des Sängerhäuschens. Von 1998 bis 2010 war Plank als dritter Hauptvorsitzender des Fränkische Schweiz Vereins auch überörtlich für die gesamte Fränkische Schweiz tätig. Sein besonderes Anliegen war und ist auch die Bergwacht Pottenstein. 1962 trat Plank dieser Rettungsorganisation des Bayerischen Roten Kreuzes bei, war dann von 1969 bis 1976 Stellvertreter des Bereitschaftsleiters und von 1977 bis 2005 erster Bereitschaftsleiter. Seitdem ist er Ehrenbereitschaftsleiter. 1975 gründete er mit weiteren 6 Personen die Hüttengemeinschaft Pottenstein deren Vorsitzender und Geschäftsführer er dann von 1981 bis 2005 war. Aufgabe der Hüttengemeinschaft war es, der Bergwacht ein Dienstgebäude zur Verfügung zu stellen. Auch bei der Jagdgenossenschaft Pottenstein engagiert sich Plank seit 1980 bis heute zusammen mit seinem Freund Rainer Brendel als Geschäftsführer und Kassenverwalter. Seit 2001 ist er außerdem Gründungsmitglied und Beisitzer im Landschaftspflegeverband Fränkische Schweiz – Rotmaintal, seit 1990 Verbandsrat im Zweckverband Teufelshöhle und seit 2007 Vorstandsmitglied des Caritasverbands Bayreuth Stadt und Land und seit 2015 stellvertretendes Mitglied im Entscheidungsgremium des Vereins Bayreuther Land. Stadtrat für die Freien Wähler und Vorsitzender des örtlichen Rechnungsprüfungsausschusses ist Plank seit 2008.
2020 ist Schluß mit Stadtrat
Sein 70. Geburtstag ist nun ein guter Anlass um anzukündigen das er 2020 nicht mehr für den Stadtrat kandidieren wird. Bei der nächsten Kommunalwahl will er dann Jüngeren Platz machen. Das er nach seiner Pensionierung auch noch kommunalpolitisch aktiv wurde, hat einfach seinen Grund darin, dass er für seine Heimat Pottenstein noch mitgestalten will. Heinrich Plank ist aber nicht nur ein Heimatmensch, sondern auch ein Familienmensch. Fast jeden Tag besucht er seine 93-jährige Mutter Pauline Plank und trinkt mit ihr Kaffee. Auch sein Bruder Sebastian Plank, mit dem er eine Periode gemeinsam im Stadtrat saß, und seine drei Schwestern leben in Pottenstein. Ganz wichtig ist ihm auch sein Freundeskreis und gerne geht er in Pottenstein auch einmal ins Wirtshaus. Auf dem Heimweg kommt er bei seinem Nachbarn, dem griechischen Lokal Jamas, kaum vorbei. Schon alleine wegen des guten Rotweins. Etwas ganz besonderes verbindet ihn auch mit der Basilika und dem Wallfahrtsmuseum in Gößweinstein. Denn im Wallfahrtsmuseum steht noch heute eine Wachsfigur die ihn als kleinen Buben zeigt. Diese Wachsfigur hatte seine aus Hühnerloh stammende Großmutter Kunigunde Lang im Jahre 1952 als Votivgabe für das einstige Wachsfigurenkabinett als Dank anfertigen lassen, weil der damals zwei Jahre alte Junge einen Hundebiss überlebt hat. Denn der Hund war mit Wund- und Gasbrand infiziert und laut der Ärzte im damaligen Kinderkrankenhaus Bayreuth war Heinrich Plank bereits klinisch tot. Daher war es geradezu ein Wunder das er überlebt hat und keine Schäden blieben. Heinrich Plank hat viele Auszeichnungen für sein Lebenswerk für seine Heimat und die zahlreichen Ehrenämter bekommen.So auch das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Was ihm auch heute noch sehr viel Spaß macht, ist es die Urlaubsgäste durch Pottenstein zu führen und ihnen etwas über die Heilige Elisabeth, das Sängerhäuschen oder den Marktbrunnen erzählen zu können. So lange es gesundheitlich geht, will er Stadtführer bleiben.