Flackerndes Kerzenlicht beleuchtet an Allerheiligen den Vorhöhlenraum der Sophienhöhle. Vor dem großen Publikum mit insgesamt über 300 Gästen bei den zwei aufeinanderfolgenden Konzerten stehen fünf Männer in schlichten Mönchskutten, die Gesichter noch unter den Kapuzen verborgen. In beruhigende Stille eingehüllt hört man nichts außer dem Rascheln ihrer Gewänder. Gewaltig und kraftvoll erheben sich dann aber plötzlich die Stimmen als das „Kyrie Eleison“ und das „Ave Maria“ ertönt. Unweigerlich fühlt man sich ins Mittelalter zurückversetzt. Ein feierlicher Choral erklingt, eindringlich und atemberaubend rein, so, wie er seit dem frühen Mittelalter in zahllosen Klöstern der Welt gesungen wird. Geprägt durch die tiefe Spiritualität zeigt der ukrainische Chor „Gregorianika“, dass die klassische Gregorianik bis heute nichts an ihrer Faszination verloren hat. Mit seinen Eigenkompositionen, die das Klassische mit dem Modernen verknüpfen, beschert das Ensemble dem Publikum eine spirituelle Reise und einen tiefen Blick in die eigene Seele. Die Künstler verzaubern mit enormer Stimmgewalt, atemberaubend reinem Gesang und überraschen mit neuen Beiträgen, die bisher so nicht zu hören waren. Foto: Thomas Weichert