Marktgemeinderat Gößweinstein – Diskussion über Querungshilfe
Von Thomas Weichert
GÖSSWEINSTEIN
Seit fast zehn Jahren versucht der Marktgemeinderat einen sicheren Fußgängerübergang über die Staatsstraße 2191 im Bereich der Kreuzung Tankstelle und Autohaus Bayer zum Baugebiet Büchenstock zu erreichen. Dies wurde von allen Fachbehörden bisher immer abgelehnt. Selbst eine Verkehrszählung hatte ergeben, dass hier das Verkehrsaufkommen zu gering sei um beispielsweise eine Füßgängerampel, wie in Ebermannstadt an der B 470, zu installieren. Nachdem nun wegen der Expansion des Einkaufszentrums mit gleich drei Supermärkten in der Balthasar-Neumann-Straße der Verkehr deutlich zugenommen hat, zeichnet sich nun eine Lösung ab.
Hinter dieser Kreuzung soll die Querungshilfe hin. Foto: Thomas Weichert
Das staatliche Bauamt Bamberg stimmte dem Bau einer Querungshilfe über die Staatsstraße in Höhe des Autohauses Bayer zu. Auch weil Schulkinder gefährdet sind, die die Staatsstraße überqueren müssen um zur Schulbushaltestelle auf der Büchenstock-Seite oder von der Büchenstock-Seite in die Schule gelangen zu können. Rund 150000 Euro kostet der Bau einer solchen Querungshilfe inklusive Straßenlampen, Straßenverbreiterung, Gehweganschluss und Planungskosten. Allerdings ohne Ampel. Die Kosten für die reine Querungshilfe mit Fahrbahnverbreiterung betragen 112000 Euro die der Freistaat Bayern trägt. Das keine Fußgängerampel kommt, hielt Georg Rodler (CSU) „definitiv für nicht richtig“. Rodler plädierte für eine größere Lösung mit einen sicheren Übergang mit Ampel, so wie in Ebermannstadt. Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (BMG) ist jedoch froh das man nun endlich diesen Kompromiss erreicht hat. „Es gibt keine andere Lösung“, so Zimmermann. Außer der Rat lehnt die nun in Aussicht gestellte Querungshilfe ab. Falls dies der Fall ist, wird gar nichts gebaut und alles bleibt so wie es ist. Zimmermanns Amtsvorgänger Georg Lang (CSU) war, wie Rodler auch, für Nachverhandeln. „Es geht schließlich um die beste Lösung für unsere Bürger“, betonte Lang, der die Querungshilfe als ersten Schritt in die richtige Richtung sieht. Denn später könne man diese dann ja immer noch mit einer Ampelanlage verbinden, so Lang. Außerdem sei auf jeden Fall eine Verlängerung des Gehsteigs zum Büchenstock notwendig. Lang beantragte eine Lichtzeichenanlage und die Gehsteigverlängerung in den Beschluss mit aufzunehmen. „Wenn eine Ampel kommt, dann müsste die Querungshilfe wieder demontiert werden, weil eine Ampel nur auf die Kreuzung kommen kann“, so Zimmermann der von Langs Optionsvorschlag für spätere Zeiten nichts hielt. Auch zweiter Bürgermeister Georg Bauernschmidt (SPD), der neben Zimmermann als einziger bei der Verkehrsschau mit dabei war, betonte das die Verkehrszahlen eine Ampel nicht hergeben. Dietmar Winkler (CSU) hegte so seine Zweifel ob eine Querungshilfe an dieser Stelle gut angenommen wird. Jedoch solle man lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach nehmen, so der Metzgermeister. Und eine Gehwegverlängerung wäre ohnehin eine zweite Baumaßnahme. Lang ließ nicht locker, schließlich gehe es auch um die Kinder vom Büchenstock die die Staatsstraße überqueren müssen um in die Schule zu laufen. Dazu meinte Bauernschmidt dass das Landratsamt Schülerlotsen angeregt hatte. Dennoch, so Lang, könne man das Eine tun, das Andere aber nicht lassen.
Ampel ja, Gehsteig nein
„Der Marktgemeinderat hält daran fest das dort mittelfristig eine Fußgängerampel errichtet und der Gehsteig zum Büchenstock verlängert wird“, formulierte Lang die Ergänzung des Beschlussvorschlags die Zimmermann mitschrieb. Außerdem solle die Verwaltung beauftragt werden die Grundstücksverhandlungen mit den Anliegern für den Gehsteigbau zu führen. „Das bringt alles nichts“, wandte Jürgen Kränzlein (SPD) ein, der für diese Sicherheitsmaßnahme für die Schulkinder keine weitere Zeit mehr versäumen will. „Für nur einen Euro könne man die Kinder von der Schule bis nach Wichsenstein mit dem Bus fahren“, so nun Rainer Polster (FWG). Diese Aussage stieß Zimmermann jedoch sauer auf, habe dies doch nichts mit der Querungshilfe zu tun. „Der Bürgermeister fährt die Kinder umsonst“, wies Zimmermann Polsters Einwurf verärgert zurück. „Ich finde es wichtig das es schnell gemacht wird“ , sagte Daniela Drummer gerade noch bis Reinhold Hutzler (FWG) den Antrag zur Geschäftsordnung auf Ende der Debatte stellte. „Liebe Leute, so spielen wir nicht“, konnte sich Rodler gerade noch empören als ihn Geschäftsleiter Peter Thiem aufklärte das er nun nichts mehr zu sagen hätte, da zunächst über Hutzlers Geschäftsordnungsantrag abzustimmen sei. So stehe es in der Geschäftsordnung, die sich der Rat selbst so gegeben hatte. Mit 8 zu 7 Stimmen wurde Hutzlers Antrag knapp abgelehnt und die Debatte konnte weitergehen. Winkler wollte nun wissen warum man an einer Querungshilfe keine Fußgängerampel aufstellen darf. „Weil das alle Experten ablehnen weil das Verkehrsaufkommen zu gering ist“, so Zimmermanns Antwort. Zimmermann ließ nun einzeln abstimmen. Für den Bau der Querungshilfe waren alle Räte. Für das Festhalten an einer Ampel sprachen sich neun und dagegen sechs auf und für die Gehsteigverlängerung waren sechs dafür und neun dagegen. Gebaut wird jetzt erst einmal die Querungshilfe und zwar ohne Ampel.