Das inzwischen 27. Brühtrogrennen bei herrlichstem Sommerwetter in der Wiesent am gestrigen Nachmittag im Waischenfelder Ortsteil Nankendorf brach alle Rekorde. Nach Schätzungen der Veranstalter waren es bereits eine Stunde nach dem Start mehr als 1500 Schaulustige die das Wiesentufer säumten oder ab den Bierbänken Platz genommen hatten. Gäste wie Teilnehmer kamen aus ganz Deutschland.
Nicht nur bei den Besuchern war ein neuer Rekord zu verzeichnen, sondern auch bei den Teilnehmern des feuchtfröhlichen Wettbewerbs selbst. Pünktlich um 14 Uhr erfolgte der Startschuss für die ersten beiden Mannschaften im „Schmierbachflitzer“ und „Wiesentrenner“, wie die Feuerwehr Nankendorf die beiden Brühtröge getauft hat. 36 Teams gingen an den Start, dies sind 72 Teilnehmer, darunter fast die Hälfe weiblich. Und die Damen machten es den Herren der Schöpfung oftmals sogar vor, wie man so ein wackeliges und unförmiges Boot richtig steuert und bewegt um es am schnellsten die etwa 100 Meter die Wiesent runter und wieder zurück ins Ziel zu bringen. „Der schwerere muss hinten sitzen, damit der Brühtrog vorne aus dem Wasser kommt“, mahnt Görl immer wieder per Lautsprecher an. Nicht immer klappt dies und so gehen einige sehr zur Freude der anfeuernden Zaungäste in der etwa 15 Grad Celsius kalten Wiesent baden. Ist der „Kahn“ erst einmal untergegangen und voll Wasser gelaufen, ist es schwer ihn wieder an die Wasseroberfläche zu bringen.
Petrus meinte es wieder gut
Dabei hatte die Feuerwehr als Veranstalter wieder einmal Glück mit dem Wetter. Regnete es die letzten Tage noch so herrschte am Sonntag mit 25 Grad bestes „Brühtrog-Wetter“. 60 Jugendliche aus der ganzen Republik kamen vom Jugendzeltlager auf Gut Schönhof in Eichenbirkig, viele nahmen auch selbst an dem Spektakel teil. So der 13-jährige Noah Fleischfresser aus Teltow-Flämming in Brandenburg und sein 15-jähriger Mitruderer Luca Kernbach aus Potsdam Babelsberg. „Ich war das erste mal dabei und es hat sehr viel Spaß gemacht“, sagt Noah meint aber auch dass es richtig anstrengend war. „Es sieht so leicht aus, doch es ist ziemlich schwer“, ergänzt Luca. Mit 3 Minuten und 55 Sekunden hatten die beiden eine Superzeit hingelegt. „Es hat sich echt gelohnt und ist auf jeden Fall lustig“, so Luca. Christopher Fedder aus Düsseldorf war schon letztes Jahr dabei. „Da ist unser Kahn gekentert“, erinnert er sich. Dennoch belegten andere aus seinem Team Platz eins und zwei.
Bier und Brotzeit als Preise für die Besten
„Als Preise gab es ein Fass Bier und einen Fleischereigutschein“, so Christopher Fedder für den das Brühtrogrennen eine ganz besondere Gaudi ist. Frisch gebackene Küchla, die geräucherten Forellen und der Kuchen der von den Feuerwehrfrauen gebacken und gespendet wurde, gingen wieder weg wie die sprichwörtlich warmen Semmeln. Und für die Kinder gab es wieder die Bastelecke und die große Hüpfburg. Christian Görl, der auch heuer wieder moderierte, zeigte sich sehr zufrieden. Es hat alles wunderbar gepasst, vor allem auch das Wetter. tw
Den ersten Platz beim diesjährigen Brühtrogrennen belegte die Familie Grill (Vater und Sohn) aus Bamberg. Platz zwei ging an das Jugendzeltlager der Johannischen Kirche in Eichenbirkig und Platz drei an Stefan Bischoff und Johannes Hollfelder nach einem Stechen, da drei Mannschaften gleich gut waren.
Die Sieger des Brühtrogrennens 2016. Foto: Christian Görl
Das Stechen wurde mit der neuen Disziplin im Bierfasstemmen ermittelt. Foto: Christian Görl