Asylbewerberunterkunft in Gößweinstein wurde Raub der Flammen
Von Thomas Weichert
GÖSSWEINSTEIN
Aus noch ungeklärter Ursache brannte das ehemalige griechische Restaurant Akropolis in der Burgstraße 7 in Gößweinstein gegenüber des Rathauses in Nacht vom 19. auf den 20. August komplett nieder. Die darin inzwischen untergebrachten acht Asylbewerber aus Syrien und Somalia kamen mit dem Schrecken davon und wurden vorsorglich in die Kliniken in Ebermannstadt, Forchheim und Erlangen eingeliefert. Das Gößweinsteiner Bürgerfest das am morgigen Sonntag rund um das Rathaus stattfinden sollte, musste abgesagt werden. Verletzt wurde zum Glück niemand. Den Sachschaden schätzt die Polizei Ebermannstadt auf rund 100.000 Euro.
Wie es zu dem Brand kommen konnte ist noch völlig ungeklärt. Am samstagfrüh nahmen Beamte des Fachkommissariats für Brandermittlungen der Kripo Bamberg vor Ort die Ermittlungen auf. Am 20. August um 1.20 Uhr wurde der Feueralarm unter dem Stichwort "B3 Person" ausgelöst. Kurz darauf traf die Stützpunktfeuerwehr Gößweinstein am Brandherd ein und Kommandant Marcel Zweck löste Alarmstufenerhöhung auf "B4 Vollbrand" aus. 195 Feuerwehrleute aus 14 Feuerwehren, darunter die Drehleitern aus Ebermannstadt und Waischenfeld, verhinderten ein Übergreifen der Flammen auf den angrenzenden früheren Gasthof "Frankengold" und die Scheune des Gasthofs "Zum Löwen".
Drehleiterern aus Ebermannstadt und Waischenfeld im Einsatz
„Als wir eintrafen stand das Haus bereits vollkommen in Flammen“, berichtet Kommandant Marcel Zweck, der auch die Einsatzleitung inne hatte, unerem Forum. Laut Zweck galt es zunächst die Nachbargebäude zu schützen um ein Übergreifen der Flammen auf weitere Gebäude zu verhindern. Als etwa eine Viertelstunde später das erste Drehleiterfahrzeug aus Ebermannstadt und wenig später auch die Drehleiter aus Waischenfeld eintraf, konnte mit der Brandbekämpfung der Asylbewerberunterkunft begonnen werden. Bereits da stand schon fest dass an dem Gebäude nichts mehr zu retten ist.
Asylbeauftragter Polster bemerkt Brand als einer der ersten
Einer der ersten der den Brand bemerkt hatte war Marktrat und Busunternehmer Rainer Polster, Beauftragter des Marktes Gößweinstein für Asyl-, Flüchtlings- und Ausländerfragen. Zusammen mit seiner Frau stand Polster an diesem Abend gerade auf dem Balkon seines Wohn- und Geschäftshauses in der Balthasar-Neumann-Straße als er die Flammen zwischen der Basilika und dem Rathaushaus im Nachhimmel empor schlagen sah. Polster setzte sich sofort auf sein Fahrrad und traf noch vor der Feuerwehr am Brandherd ein. „Zum Glück hatten sich zu diesem Zeitpunkt schon alle Bewohner ins Freie gerettet“, so Polster erleichtert der am Samstag voll im Einsatz war um „seine Schützlinge“ anderweitig unterzubringen.
Brandermittler der Kripo vor Ort
Bürgermeister Hanngörg Zimmermann war als Feuerwehrmann selbst mit im Einsatz und für die Absperrung zuständig. Alle, auch Bürgermeister Zimmermann hält sich bedeckt was die Brandursache angeht. Es wären ohnehin nur Spekulationen. Gegen vier Uhr früh konnte Kommandant Zweck dann Entwarnung geben und „Brand aus“ melden. Das frühere griechische Restaurant Akropolis ist nun einsturzgefährdet und muss abgerissen werden. Der Hausbesitzer befindet sich in Griechenland, sagt Friethjof Dier, Fachbereichsleiter des Landratsamts Forchheim für Asylfragen. Dier war am Samstagvormittag ebenso wie Landrat Dr. Hermann Ulm nach Gößweinstein geeilt um sich ein Bild von der Lage vor Ort zu machen.
Landrat Ulm: Großes Kompliment an die Feuerwehren
„Ein großes Kompliment an die Feuerwehren die Schlimmeres verhindert haben“, erklärt Landrat Ulm der spontan an Polster für jeden Asylbewerber 50 Euro für das Allernötigste übergibt. „Das Geld hatte ich mir für meinen Urlaub schon eingesteckt“, sagt Ulm der am Sonntag in Urlaub fährt. Eine Lösung, wo die Asylbewerber nun untergebracht werden wenn sie aus den Krankenhäusern entlassen sind, konnte vor Ort am Samstag schnell gefunden werden. Zwei Personen bleiben in Gößweinstein und werden im Landhotel Fränkischer Hahn einquartiert, die restlichen sechs ziehen in die Asylunterkunft nach Heroldsbach um. Neben dem Gebäude wurde auch der dafür für das Bürgerfest bereits abgestellte Kühlanhänger der Breitenlesauer Bauerei Krug stark beschädigt. Der Musikverein Gößweinstein, der das Bürgerfest ausrichten wollte, hat die Veranstaltung komplett abgesagt. Auch der geplante Festkommers zum 40-jährigen Vereinsjubiläum der nach dem Festgottesdienst am Sonntagvormittag geplant war, wurde abgesagt.
Nachtrag: Vom Rettungsdienst war der RTW der Malteser Waischenfeld, der RTW des ASB Gräfenberg, zwei Bereitschaftsfahrzeuge aus Ebermannstadt, der Notarzt aus Ebermannstadt und die Helfer vor Ort Gössweinstein sowie 14 Feuerwehren der Landkreise Forchheim und Bayreuth sowie das Technische Hilfswerk und die Polizei vor Ort.
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Thomas
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