WAISCHENFELD Auch in diesem Jahr fand die erste Kunstausstellung des Kunstforums Waischenfeld in den Räumen der Burggalerie auf Burg Waischenfeld statt. Sie war den verborgenen Talenten und Nachwuchskünstlern gewidmet, die erstmals ihre Werke der Öffentlichkeit präsentieren. Eröffnet wurde die Ausstellung von Waischenfelds Ehrenbürger Professor Heinz Gerhäuser und Bürgermeister Edmund Pirkelmann (BBS), der seinerseits Gerhäusers Verdienste um den Förderverein des Kunstforums Waischenfeld würdigte.
Gerhäuser zieht sich zurück
Bei der kürzlich stattgefundenen Mitgliederversammlung des inzwischen 67 Mitglieder zählenden Vereins hatte Gerhäuser nach zehn Jahren nicht mehr als Vorsitzender kandidiert.
Seine Nachfolgerin als Kunstforumschefin ist die Hollfelder Künstlerin Silke Grasser-Helmdach. Wie Pirkelmann betonte, hätten Gerhäuser und seine Gattin Elvira, die nach zehn Jahren als Schriftführerin ebenfalls nicht mehr angetreten war antrat, sehr geprägt. Unter Heinz und Elvira Gerhäuser habe der Verein eine völlig neue Richtung eingeschlagen, um vor allem Nachwuchskünstlern eine Plattform für Ausstellungen zu bieten.
Fotografie und Malerei
In diesem Jahr bieten die neun ausstellenden Künstler den Besuchern ein breites Spektrum an Werken von Bronzeskulpturen, Arbeiten mit Speckstein, Glasverarbeitung, Fotografie und natürlich Malerei.
Allein die Auswahl an den verschiedenen handwerklichen Techniken verspricht eine spannende Ausstellung. Heinz Gehäuser stellte während der gut besuchten Vernissage die einzelnen Künstler vor, so auch Harald Igler aus Hausen. Der 57-jährige Medizintechniker stellt Specksteinskulpturen und Fotografien aus, die meist mit seinen Skulpturen eine Verbindung eingehen. "Nichts ist in Stein gemeißelt, man kann alles ändern wenn man es nur will", lautet dabei Iglers Motto. Der 59-jährige Helmut Saffer aus Eggolsheim zeigt seine kleinen Bronzeskulpturen und ein großes Holzobjekt. Seine Arbeiten entstanden in der Keramikfachschule in Höhr-Grenzhausen und in seiner eigenen Werkstatt in Eggolsheim.
Die jüngste Nachwuchskünstlerin ist die 21-jährige Lisa Doneff aus Weingarts. Sie hat sich als Kinderpflegerin der Fotografie verschrieben und zeigt ganz erstaunliche Makrofotografien. Zusätzlich zu der Makrofotografie hat sie inzwischen ihre Leidenschaft für die Familien - und Neugeborenenfotografie entdeckt.
Bleistift und Kohle
Marietta Neurohr hat endlich das Malen wiederentdeckt, was schon als Kind sehr gern tat. Die Schönbergerin aus dem Landkreis Lauf zeigt ihre Aquarelle, Bleistift- und Kohlezeichnungen die ihre große Leidenschaft sind. Die gebürtige Hoferin Meike Schmidt Goldfuß, die seit April 2015 zusammen mit einer befreundeten Künstlerin in Bayreuth das Atelier Goldfuß & Vollert betreibt, malt schon zeit ihres Lebens. Nach einem Exkurs in die Keramik mit Ausbildung zur Modelleurin an der Fachschule für Porzellan und Produktgestaltung in Selb studierte sie in Erlangen auch einige Semester Kunstgeschichte.
Politische Bezüge
Nun ist sie nach Jahren der Familienarbeit endlich wieder beim Malen angekommen. Ihre Bilder besitzen oft gesellschaftspolitische und kulturelle Bezüge.
Der gelernte Bauzeichner und heutige Berufsmusiker Norbert Maisel aus Mistelbach hat sich ebenfalls der Malerei in Form von Tusche- und Filzstiftzeichnungen verschrieben und der Bayreuther Rainer Gahn der Fotografie. 2014 hatte sich der Marketingexperte spontan dazu entschlossen, sich mit einer Fotoserie am Wettbewerb "Mein Umfeld - bunt und tolerant?" des Deutsch-Polnischen Kulturvereins Bayreuth zu beteiligen.