Waischenfelder Kunstforumsmitglieder stellen ihre Werke aus
Von Thomas Weichert
WAISCHENFELD
Unterschiedlicher und kontrastreicher könnten die Kunstwerke der zehn Künstlerinnen und Künstler des Kunstforums Waischenfeld nicht sein die noch bis zum 22. Juli in den Räumen der Burggalerie Waischenfeld zu sehen sind. Feierlich eröffnet wurde die diesjährige Jahresausstellung der aktiven Mitglieder des Kunstforums unter großem Publikumsinteresse durch zweiten Bürgermeister Thomas Thiem und Kunstforumschefin Silke Grasser-Helmdach. Von den zehn ausstellenden Künstlern waren acht zur Vernissage gekommen.
Die ausstellenden Künstler v.ln.r: Sabine Lodes, Ursula Bock, Joseph Lindler, Elvira Gerhäuser, Diana Kosczor-Pfeufer, Lore Jooß, Michaela Ulrich, Sonja Ruppenstein, Kunstforumschefin Silke Grasser-Helmdach, 2. Bürgermeister Thomas Thiem und 2. Vorsitzender Markus Schuster.
Besonders beachtenswert sind die neuen Glasfusing-Arbeiten der Waischenfelder Künstlerin Elvira Gerhäuser die in der Turnhalle des „Gerhauses“ nun eine Glasfusing-Werkstatt betreibt. Dort entstehen im Glasschmelzverfahren nun leuchtende Glasskulpturen die man sich in den Garten stellen kann, Glasschmuck und Dekorationsgegenstände aus Glas. Wie Gerhäuser sagt, möchte sie diese Technik auch bekannter machen. Das Elvira Gerhäuser eine vielseitige Künstlerin ist, hat sie längst unter Beweis gestellt. So stellt sie neben ihrer Glaskunst auch ein großes Gemälde eines schottischen Schlosses aus das sie kürzlich selbst besucht hat. Es liegt auf einer kleinen Insel umgeben von Wasser und man wartet beim Betrachten des Bildes eigentlich nur darauf, bis ein Geist spukend erscheint. „Etwas Neues zu erschaffen ist mein Lebenselexier“, sagt Elvira Gerhäuser über sich selbst.
Die Waischenfelder Künstlerin Elvira Gerhäuser vor ihren Glasfusing-Arbeiten
Für Michaela Ulrich aus Puschendorf hat die dreidimensionale Darstellung einen besonderen Stellenwert. „Mein Anliegen als Künstlerin ist die Darstellung von Gefühlen und Standpunkten durch die Kunst. Die Faszination für die Vielfältigkeit und Schönheit von Gegensätzen zeigt sich in meinen Werken auch bei der Auswahl der passenden Materialien, Techniken und Größen“, so Ulrich, die seit ein paar Jahren auch mit Feinsilber arbeitet. Jeder ihrer Schmuckanhänger wird ein Unikat. Auch ihre Tochter Jenny stellt wieder mit aus. Diesmal Fotografien wie ein Riesiges Bild das sie „Über den Dächern von Barcelona“ nennt. Es sind die kleinen Schönheiten des Lebens die sie begeistern. „Ich liebe es kreativ zu sein. Meinen eigenen Stil musste ich nicht erst suchen, die Bilder entstehen einfach - sie wachsen - es findet ein fortwährender kreativer Prozess in mir statt.“ Dies sagt die Forchheimer Künstlerin Sonja Ruppenstein deren Bilder keine reine Malerei sind. Ihre Bilder glänzen und funkeln mit ganz verschiedenen Materialen und auf jedem Sahnehäubchen findet sie immer noch Platz für eine Kirsche.
Malen und Gestalten ist die große Leidenschaft
Malen und kunsthandwerkliches Gestalten ist seit ihren Kindertagen die große Leidenschaft von Lore Jooß aus Röttenbach. Seit 1973 erweiterte sie ihr gestalterisches Interesse im Selbststudium. Malreisen führten sie auch schon nach Italien, Litauen und Russland. Sabine Lodes aus Gräfenberg will Kunst für jedermann zugänglich machen. Das ist ihr großes Anliegen. Die gelernte Industriekauffrau beschäftigt sich seit etwa 16 Jahren intensiv mit der Malerei. Ihre Inspiration bekam sie unter anderem durch Malreisen nach Prag, Venedig, die Toskana, sowie Mauritius und Dubai. Dort beeindruckten sie vorwiegend die verschiedenen Kulturen mit ihren farbenfrohen Ausdrücken. Allerdings entflammt ihr Herz besonders für das fränkische Heimatland, das ihr mit seiner wunderbaren Natur immer wieder Anregungen für neue Bildkompositionen bietet. Ein alter Bekannter der Waischenfelder Kunstausstellungen ist inzwischen der Hollfelder Bildhauer Joseph Lindler von dem wieder einige interessante und neue Skulpturen aus Sandstein und anderem Materialen zu sehen sind. Diana Kosczor-Pfeufer aus Mistelbach malte schon als Kind sie sehr gerne und probierte sich auch an Bildern von Expressionisten, die sie mit ihren leuchtenden, harmonischen Farben begeisterten. Später wendete sie sich auch der Acrylmalerei zu. Sie hat sich nun der Urban-Sketching-Bewegung angeschlossen und hält zeichnerisch ihre Eindrücke in einem Skizzenbuch fest. Seit 2010 gibt sie auch Workshops für Erwachsene und Kinder. Ursula Bock aus Eckental beschäftigt sich seit 1998 intensiv mit der Aquarell- und Acrylmalerei. 2015 veröffentlichte die aus Königsberg in Ostpreußen stammende Künstlerin ihre Autobiografie „Flucht aus Königsberg“, in der sie ihre teilweise dramatischen Erinnerungen an ihre verlorene Kindheit schildert. Letzte Künstlerin im Bunde ist Gisela Grünling aus Schönwald die wie Jenny Urlich auch nicht zur Ausstellungseröffnung kommen konnte. „Man lernt nie aus“, ist das Motto der gebürtigen Bremerin.