Der Fasching ist zwar vorbei und wir befinden uns schon in der Fastenzeit und nach Fasching ist sicherlich wegen des Russland-Ukraine-Krieges auch niemandem zumute. Beim Stöbern ist mir heute allerdings ein dicker Ordner über den Fasching in Gößweinstein wieder in die Hände gefallen der unzählige historische Zeitungsberichte und auch Büttenreden und Sketche von mir enthält, als ich in Gößweinstein als "Narr" und als solcher noch sehr aktiv war.
Damals waren die Bilder in der Zeitung auch noch schwarz-weiß. Ich will daher hier eine kleine historische Serie über das Faschingstreiben in Gößweinstein starten und mit dem Rathaussturm 1996 beginnen als der leider viel zu früh verstorbene Bürgermeister und Journalistenkollege Hans Backer noch Bürgermeister des größten Dreifaltigkeitswallfahrtsortes in Deutschland war.
Backer pflegte enge Verbindungen zum Vatikan und soll sogar Mitarbeiter des "Radio Vatikans" gewesen sein. Was aber vielleicht in das Reich der Fabeln gehört. Jedenfalls hatte Hans Backer als Gößweinsteiner Bürgermeister den damaligen, inzwischen heilig gesprochenen Papst Johannes Paul II nach Gößweinstein eingeladen, der dann tatsächlich auch in Form meiner Person am 11. 11. 1996 mit echtem Bischofsstab und Papamobil in Gößweinstein eintraf, wo von dieser Zeitungsbericht vom Journalisten Josef Kaul zeugt:
Hinten im Cabrio zu sehen Hans Backer und ich selbst als Papst. Ich hatte mir die Haare mit Mehl bestäubt um autentischer zu wirken.
Dies führte damals geradezu zu einem Aufschrei mit zahlreichen Leserbriefen in unseren Heimatzeitungen in denen Leser diese Aktion scharf kritisierten weil der Papst "veräppelt" wurde. Ich nahm dies sehr gelassen.