Sensation in Gößweinstein - Bürgerbegehren "Kein Rathaus ins Pfarrhaus" gewinnt Bürgerentscheid deutlich
Von Thomas Weichert
GÖSSWEINSTEIN
Die Sensation ist perfekt. Die Interessengemeinschaft (IG) „Zukunft Rathaus Gößweinstein“ gewinnt den Bürgerentscheid „Kein Rathaus ins Pfarrhaus“ deutlich mit 58.5 Prozent. Mit diesem Ergebnis ist das Projekt „Rathaus ins Pfarrhaus“ gescheitert. Für das Ratsbegehren „Rathaus ins Pfarrhaus“ des Marktgemeinderates stimmten nur 46.05 Prozent der Wählerinnen und Wähler.
Karsten und Sandra Nögel am Sonntagmittag bei der Stimmabgabe mit Wahlhelferin und FW-Marktgemeinderätin Daniela Drummer in der Gößweinsteiner Schule
1012 Wählerinnen und Wähler stimmten für das Bürgerbegehren „Kein Rathaus ins Pfarrhaus“ und nur 828 für das Ratsbegehren „Rathaus ins Pfarrhaus“. Die Wahlbeteiligung lag bei 56.28 Prozent was 1873 abgegebenen Stimmen entspricht. Beim Bürgerbegehren waren 143 ungültige Stimmen abgegeben worden und beim Ratsbegehren 75. Deutlich ist auch das Ergebnis bei den Nein-Stimmen der beiden Bürgerentscheide. Gegen das Ratsbegehren stimmen 970 Wähler (53,95 Prozent) und gegen das Bürgerbegehren 718 Stimmberechtigte (41,50 Prozent). Für das Ratsbegehren waren 75 ungültige Stimmen abgegeben worden, für das Bürgerbegehren 143. Am Ende nicht mehr relevant ist das Ergebnis der Stichfrage, da das Bürgerbegehren die einfache Mehrheit der abgegebenen Stimmen erreicht hat. Erste Stellungnahmen von Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (FW) und IG-Initiator Ferdinand Haselmeier zum Wahlausgang
Sowohl Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (FW) wie auch Ferdinand Haselmeier von der IG Zukunft Rathaus Gößweinstein sind über den Wahlausgang „fassungslos“. „Kein Kommentar“, äußerte sich zunächst Zimmermann über den Wahlausgang gegenüber der Freunde der Fränkischen Schweiz. Wie Zimmermann dann doch weiter erklärte, sei er niedergeschlagen und müsse das Wahlergebnis erst einmal sacken lassen. „Ich ging davon aus, das wir es schaffen werden, auch wenn es knapp wird“, so Zimmermann, der am morgigen Montag wegen länger geplanter privater Termine nicht erreichbar sein wird.
„Ich bin immer noch fassungslos“, erklärt Haselmeier beim Anruf der Freunde der Fränkischen Schweiz. Er hatte zwar auch mit einem knappen Ergebnis gerechnet, jedoch für das Ratsbegehen. „Das ist ein Sieg der Demokratie, Hier wurde einmal dem Größenwahn ein Riegel vorgeschoben. Vielleicht war es auch die Hand Gottes“ so Haselmeier, frei nach Diego Armando Maradona.