Marktgemeinderat Gößweinstein: Abwassergebühr sinkt - Kohlsteingruppe erhält Wasser von der Wiesentgruppe - Feuerwehr bekommt Wärmebildkamera
Von Thomas Weichert
GÖSSWEINSTEIN Die Sprecher aller Fraktionen begrüßten während der jüngsten Marktgemeinderatssitzung den Vorschlag der Verwaltung die Abwassergebühr für die Kläranlage Gößweinstein für den nächsten Kalkulationszeitraum von vier Jahren um 12 Cent pro Kubikmeter zu senken. Der Beschluss fiel dann auch einstimmig aus. Ab 1. Januar 2017 kostet der Kubikmeter Abwasser zur Einleitung in die Abwasseranlage Gößweinstein dann 3 Euro.
Zwar eine zu Nachbarkommunen vergleichsweise immer noch recht hohe Abwassergebühr, dafür ist aber die Kläranlage auf dem neusten Stand. 2013 musste die Abwassergebühr auf 3,12 Euro erhöht werden da in den Jahren 2008 bis 2012 ein Defizit von rund 300.000 Euro entstanden war. In den letzten vier Jahren konnte jedoch ein Plus von rund 73.000 Euro erwirtschaftet werden. Dies hat seine Gründe in Personaleinsparungen. So gibt es keinen eigenen Klärwärter mehr und die Wartungsarbeiten hat die Firma Südwasser übernommen. Marktgeschäftsleiter Peter Thiem wies jedoch auch darauf hin das noch Sanierungen von Altkanälen in Behringersmühle und Gößweinstein anstehen und das die Gemeinde noch immer keinen EDV-gestützten Kanalkataster hat. Konrad Schrüfer (FWG) plädierte zunächst dafür die Abwassergebühr nicht zu senken um Rücklagen zur Finanzierung für mögliche Kanalsanierungen und den Kanalkataster zu bilden. Wasser- wie Abwassereinrichtungen müssen jedoch kostendeckend sein und Rücklagen dürfen deshalb nicht gebildet werden.
Neukalkulaton 2022
Nach vier Jahren muss erneut kalkuliert und die Abwassergebühr wieder neu berechnet werden. Ob sie dann weiter sinken oder wegen möglichen Kanalsanierungen wieder ansteigen wird, kann man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Daniela Drummer (FWG) hielt es jedoch für ein positives Signal an die Bevölkerung das Gebühren auch einmal gesenkt werden können. Ex-Bürgermeister Georg Lang (CSU) sah bestätigt das es der richtige Weg war die Kläranlage neu zu bauen und weitere Ortschaften daran anzuschließen. Die künftige Abwassergebühr wird aber auch von der Einleitungsmenge und von der Abnahmemenge des Trinkwassers abhängen. Derzeit werden jährlich 171.500 Kubikmeter Abwasser in die Kläranlage Gößweinstein eingeleitet. Sparen die Bürger Trinkwasser, verringert sich auch die Abwassermenge und die Einleitungsgebühr für das Abwasser könnte wieder steigen.
Trinkwasser von der Wiesentgruppe für die Kohlsteingruppe
Formsache war der Beschluss zum Anschluss der Kohlsteingruppe an den Wasserversorger der Wiesentgruppe. Bisher erhielten die Gößweinsteiner Ortsteile Kohlstein, Hungenberg und Unterailsfeld ihr Trinkwasser aus Tüchersfeld. Da die Tüchersfelder Eigenwasserversorgung eingestellt werden musste wird nun die Wiesentgruppe für die Orte der Kohlsteingruppe das Trinkwasser liefern. Auch Tüchersfeld bezieht künftig sein Trinkwasser als Wassergast von der Wiesentgruppe. Dem Wasserlieferungsvertrag für Tüchersfeld hat der Stadtrat Pottenstein bereits am Montag dieser Woche zugestimmt. In Tüchersfeld muss allerdings noch das Ortsnetz saniert werden, was jedoch Sache der Stadt Pottenstein sein wird.
Wärmebildkamera für die Stützpunktfeuerwehr Gößweinstein
Für die Anschaffung einer Wärmebildkamera für die Feuerwehr Gößweinstein wurden außerplanmäßig 1.830 Euro genehmigt. Der Freistaat wird sich daran voraussichtlich mit 2.750 Euro beteiligen. Es war dringender Handlungsbedarf gegeben da das Förderprogramm des Freistaats für die Beschaffung von Wärmebildkameras für Löschfahrzeuge die mit Atemschutzausrüstung ausgestattet sind zum Jahresende ausläuft.