Aus dem Bauausschuss Gößweinstein Von Thomas Weichert GÖSSWEINSTEIN
Während der Mai-Sitzung des Marktgemeinderats hatte CSU-Rat Peter Helldörfer gefordert dass die Gemeinderäte über die anstehenden und von der Teilnehmergemeinschaft beschlossenen Dorferneuerungsmaßnahmen in Wichsenstein umfassend informiert werden, da sich der Markt Gößweinstein daran mit rund 90000 Euro an Zuschüssen beteiligen muss. Bei der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses war es nun soweit: Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (BMG) informierte über die anstehenden Dorferneuerungsmaßnahmen in Wichsenstein ausführlich da der Markt als Träger öffentlicher Belange dazu gehört werden muss.
Allerdings hörte dies wiederum nun Peter Helldörfer nicht da er kein Mitglied dieses Gremiums ist und auch nicht als Zuhörer gekommen war. Für Helldörfer, der sich inzwischen per E-Mail an unsere Zeitung gewandt hat, ein Unding. Wie Helldörfer schreibt habe Geschäftstellenleiter Peter Thiem bei der letzten Sitzung des Vollgremiums es nicht für erforderlich erachtet das die Marktgemeinderäte über die Baumaßnahmen in Wichsenstein informiert werden müssen. Denn dies sei alleine Sache der Teilnehmergemeinschaft der Dorferneuerung und somit Sache der Wichsensteiner Bürger selbst. Inzwischen hat Helldörfer auch bei der zuständigen Fachbehörde angerufen. Dort sei ihm bestätigt worden dass eine Planvorstellung im Gemeinderat sehr wohl zu erfolgen habe und der Marktgemeinderat den Plänen auch zustimmen müsse. Das sich nun nur der Bauausschuss, also ein verkleinertes Gremium des Gesamtgemeinderats, im Rahmen der Anhörung der Träger öffentlicher Belange mit der Dorferneuerung Wichsenstein beschäftigt, hält Helldörfer nicht für ausreichend.
Helldörfers Zweifel
„Ich wage dies zumindest zu bezweifeln“, so Helldörfer gegenüber unserer Zeitung. Denn immerhin geht es um 90000 Euro die der Markt Gößweinstein zu den zwei Dorferneuerungsmaßnahmen in Wichsenstein beisteuern müsse. „Man stelle sich nur mal vor, die Meinung von Peter Thiem ist richtig und man würde diese Handhabung auf den Freistaat, die Regierung oder andere Stellen übertragen die Zuschüsse gewähren. Diese würden uns etwas erzählen, wenn sie kein Mitspracherechte zu den subventionieren Vorhaben hätten“, so Helldörfer wörtlich. Jedenfalls stimmten die Mitglieder des Bau- und Umweltausschusses den geplanten Dorferneuerungsmaßnahmen in Wichsenstein nach kurzer Diskussion und einigen Anmerkungen einstimmig zu. So soll ein neuer Festplatz am bisherigen Festplatz in Richtung Bieberbach entstehen und ein neuer Dorfmittelpunkt im oberen Dorf nahe des Friedhofes anstelle des abgerissenen Schulhauses. Der Festplatz selbst soll auf „Festzeltgröße“ ausgelegt werden. Davor Wanderparkplätze und in Richtung Bieberbach ein Busparkplatz. Die Begrünung des neuen Festplatzes erfolgt mit einheimischen Hölzern, vor dem so genannten „Florainstüberl“, dem früheren Gemeinschaftsgefrierhaus, wird die bisherige Sitzgruppe erweitert und ein Trinkbrunnen aufgestellt. Zweiter Bürgermeister Georg Bauernschmidt (SPD) wies darauf hin, dass die Parkplätze, die nicht für Dauerparker sind, behindertengerecht werden und zur Straße nach Bieberbach eine freie Fläche bleibt um diese eventuell verbreitern zu können.
Neuer Dorfmittelpunkt
Anstelle des alten Schulhauses im oberen Dorf wird ein Pavillon als neuer Dorftreffpunkt mit kleinem Kinderspielplatz daneben und weiteren Parkplätzen davor errichtet. Dazu muss die noch vorhandene Mauer abgetragen werden. Von den Wichsensteinern wurden hier mehr Parkplätze als nun geplant gewünscht. Dies geht aber nicht, weil es dann keine Förderung gegeben hätte, betonte Bauernschmidt hierzu. Dazu ergänzte Zimmermann dass die Gemeinde im Rahmen der Dorferneuerung auch nicht dazu da sei, Parkplätze für Mietwohnungen zu schaffen. Der neue Wichsensteiner Dorfmittelpunkt ist mit Kosten von 123000 Euro und der ebenfalls neue Festplatz mit rund 193000 Euro veranschlagt.
Neue Eigentumswohnungen
Zugestimmt wurde auch der Errichtung eines zweigeschossigen Apartmenthauses auf einem 2130 Quadtratermeter großem Grundstück an der Martinswand. Hier will ein Investor zwölf Eigentumswohnungen von 45 bis 70 Quadratmetern Größe errichten und auf dem Gelände selbst dafür auch 26 behindertengerechte Parkplätze anlegen. Auch ein kleiner Spielplatz für die künftigen Bewohner des Apartmenthauses soll auf dem Grundstück entstehen. Daniela Drummer (FWG) stand dem Bauvorhaben kritisch gegenüber. „Dort ist Karst und der Untergrund könnte porös sein“, meinte Drummer. „Darüber wissen alle Bescheid, der Bauwerber, der Eigentümer und auch die Nachbarn“, dazu Bürgermeister Zimmermann der befand, das so ein Apartmenthaus gut nach Gößweinstein passt. Zumal dies für jung und alt gleichermaßen ideal sei und die Gemeinde schließlich Wohnraum schaffen müsse. Dies belegen zahlreiche Anfragen nach Wohnungen im Rathaus. Drummer hielt auch die Zufahrtstraße für sehr schmal und außerdem habe man keine gute Anbindung an den Hauptverkehr in der Pezold-Straße. Außerdem befürchten die bisherigen Anlieger eine Zunahme des Verkehrs. „Meinst du da ist Bedarf da dass da jemand reinzieht“, fragte auch Tanja Rost (JuF) Bürgermeister Zimmermann. Wie Zimmermann meinte seien solche Objekte aufgrund der momentan niedrigen Zinsen gesucht und außerdem käme es auf die Vermarktungsstrategie an. „Wenn wir nichts vorhalten, kommt auch niemand zu uns“, kommentierte dies Bauernschmidt. Ohne Diskussion wurde einem Antragsteller aus Moritz genehmigt sein rund 1500 Quadratmeter großes Grundstück nahe Moritz aufzuforsten. „Genehmigt man das nicht wächst das Grundstück von selbst zu“, so Benno Beck (BMG) hierzu.