Marktgemeinderat Gößweinstein stimmt für Fest- und Dorfplatz in Wichsenstein
Von Thomas Weichert
GÖSSWEINSTEIN Erneut ging es im Marktgemeinderat um die Dorferneuerung in Wichsenstein als Hauptpunkt der jüngsten Ratssitzung. Diesmal war Planer Frieder Müller-Maatsch vom gleichnamigen Landschaftsarchitekturbüro aus Burghaslach gekommen um den Räten seine Pläne für die Neugestaltung des Festplatzes und des so genannten Schulplatzes in Wichsenstein zu erläutern. Etwa 70 Seiten umfassen seine Planungen für beide Plätze die mit insgesamt 397460 Euro veranschlagt sind. Der Markt Gößweinstein muss dazu rund 120000 Euro beisteuern.
„Es freut ich das die Planung nun im Gemeinderat vorgestellt wird“, sagte Peter Helldörfer (CSU) nachdem der Planer seine beiden Platzgestaltungspläne vorgestellt hatte. Halldörfer hatte in der Vergangenheit immer wieder moniert das die Planungen für die Dorferneuerungsmaßnahmen in Wichsenstein nicht dem Gesamtgemeinderat, nur den Mitgliedern des Bau- und Umweltausschusses präsentiert wurden. Denn wie Helldörfer wiederholt betonte sei zum einen der Markt Grundstückseigentümer beider Plätze und zum anderen müsse sich die Gemeinde auch kostenmäßig beteiligen. Deshalb hätten die Gemeinderäte auch ein Mitspracherecht was die Gestaltungspläne betreffe und nicht nur die Teilnehmergemeinschaft zur Dorferneuerung Wichsenstein. So jedenfalls Helldörfers Auffassung. (Wir berichteten). Aufgabenstellung für den Planer war es den bisherigen Parkplatz mit Festplatzwiese am so genannten Floriansstüberl in Richtung Bieberbach als gesamten Festplatz mit Wanderparkplätzen und einem Busabstellplatz umzugestalten. Vor allem sollte es nicht mehr möglich sein das auf diesem Platz Lastwägen parken können. Zur vorbeiführenden Kreisstraße hin wird deshalb eine Baumreihe gepflanzt. Wichtig war auch vom künftig neuem Festplatz aus eine Blickbeziehung zum Wahrzeichen von Wichsenstein, dem Wichsenstein, herzustellen. Der neue Festplatz erhält ein symbolisches Eingangstor aus Rundhölzern von Bieberbach aus kommend. Die bisherigen Parkplätze werden als Wanderparkplätze mit Rasengittersteinen umgestaltet, der Festplatz selbst erhält auch eine Einfahrt für Lastwägen die zum Beispiel das Festzelt anliefern. Auch Behindertenparkplätze sind geplant. Vorgesehen ist auch ein wassergebundener Weg um den neuen Festplatz damit die kirchlichen Prozessionen ihre Runden drehen können.
Trinkbrunnen für Wanderer
Ein Sitzrondel nahe des Florianstüberls soll Wanderer zum Verweilen einladen, die sich dann auf Knopfdruck an dem ebenfalls mit geplanten Trinkbrunnen erfrischen können. Die vorhandene Hecke am Festplatz wird durch eine neue ersetzt und die bestehenden Linden sollen ergänzt werden. Auf dem Platz selbst werden einige Obstbäume gepflanzt. Außerdem werden Infotafeln aufgestellt. Beim so genannten Schulplatz nahe des Friedhofs war die Vorgabe der Teilnehmergemeinschaft für den Architekten einen Treffpunkt mit Aufenthaltsbereich und einigen Stellplätzen zu schaffen. Mittelpunkt dieses Platzes wird ein Sechseckpavillon mit Holzdach auf einer Stahlkonstruktion und mit LED-Beleuchtung die an die Straßenbeleuchtung angeschlossen wird. So ist der Platz auch Nachts erhellt. In den neuen Schulplatz führt ein barrierefreier Weg mit drei bis vier Prozent Gefälle und vor dem Pavillon wird eine Terrassierung aus drei Stufen errichtet. Ein Drehspielgerät das nicht nur Kinder sondern auch Erwachsene nutzen können und eine Wippe für Kleinkinder erhöhen die Aufenthaltsqualität. Die bisherigen Fichten werden entfernt und der Zaun erneuert. Auch auf diesem Platz soll eine Blickbeziehung zum Wichsenstein hergestellt werden. „Das ist eine richtig gute Planung und Gott sei Dank gibt es hohe Fördersätze“, kommentierte Matthias Wendler (JuF) nach der Planvorstellung.
Wichsensteiner können stolz sein
Wie Wendler betonte können die Wichsensteiner dann stolz auf beide Plätze sein. Er fragte jedoch wer die Plätze dann pflegt. „Der Markt Gößweinstein“, war Bürgermeister Hanngörg Zimmermanns (BMG) knappe Antwort und sein Stellvertreter Georg Bauernschmidt (SPD) meinte das sich die Pflegemaßnahmen in Grenzen halten werden. Dietmar Winkler (CSU) wollte wissen ob der Trinkbrunnen am Festplatz große Folgekosten nach sich ziehen wird. Dies verneinte der Planer. Helldörfer wies aber darauf hin das Wasser verbraucht wird welches sicherlich von der Wichsensteingruppe in Rechnung gestellt werde. In diesem Zusammenhang erinnerte Helldörfer auch an den Trinkbrunnen in der Karl-Brückner-Straße in Gößweinstein der von der Gemeinde aus Kostengründen trockengelegt wurde. Bernhard Vogel (SPD) verwies darauf das laut abzuschließender Vereinbarung mit der Teilnehmergemeinschaft gewisse Restrisiken von der Gemeinde zu tragen sind. „Das sind Standartvereinbarungen“, kommentierte Geschäftstellenleiter Peter Thiem Vogels Hinweis. Eigenleistungen der Wichsensteiner beim Bau beider Plätze verneinte der Planer auf Nachfrage von Wendler. Die Frage der Eigenleistungen werde sich aber später bei der Bepflanzung und Platzpflege stellen, so Müller-Maatsch. Am Ende stimmten alle Räte seinen Planungen und dem Abschluss der Vereinbarung mit der Teilnehmergemeinschaft zur Dorferneuerung zu.