Damit hatte der Tüchersfelder FSV-Chef Erwin Sebald nicht gerechnet: 27 Mitglieder kamen zur gut besuchten Jahreshauptversammlung der Tüchersfelder Ortsgruppe des Fränkische Schweiz Vereins im Café Müller. Das größte Problem für Sebald ist jedoch, dass keine jungen Leute im Verein nachkommen, die die Arbeiten für die Heimat fortführen wollen, obwohl die rund 190 Mitglieder zählende FSV-Ortsgruppe 48 Kinder und Jugendliche bis 27 Jahre in ihren Reihen hat.
Als Vorsitzender der FSV-Ortsgruppe Tüchersfeld ist Sebald aber dennoch stolz darauf, dass es in seinem Verein noch Leute gibt die tatkräftig mit anpacken wenn es gilt, die Wanderwege zu pflegen, den Kinderspielplatz zu mähen oder die Ruhebänke zu sanieren. Jedoch müsse den Mitgliedern langsam ein Licht aufgehen, dass es immer schwieriger werde diese Ehrenämter zu besetzten, vor allem mit jungen Leuten. Die Werbung für die Fränkische Schweiz werde, laut Sebald, in letzter Zeit, immer intensiver betrieben. Doch was nütze dies, wenn immer mehr Gasthäuser schließen müssen weil sie keine Nachfolger mehr finden oder die gestiegenen Auflagen zum Betrieb einer Gaststätte nicht mehr erfüllen können, fragte Sebald in die Runde. Ein Urlaubsort, wie Tüchersfeld der zu den schönsten Geotopen Bayerns zählt, lebe aber auch nur dann, wenn er solche Einrichtungen vorweisen könne. Dazu gehört aber auch schnelles Internet und Handyempfang, der in Tüchersfeld noch immer zu wünschen übrig lässt. Und dies in einem Ort mit dem Zentralmuseum der Fränkischen Schweiz. Sebald hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, das dies bald verbessert wird. Auch der Ortskern des meist fotografierten Ortes der Fränkischen Schweiz bröckle inzwischen gewaltig. Immer mehr Leerstände in der Ortsmitte während an den Ortsrändern viele neue Häuser gebaut wurden. Laut Sebald müsse man sich daher Gedanken machen, wie man dieser Entwicklung wirkungsvoll entgegen treten könne und die Jugend nicht aus dem Ort abwandert. „Nur dann wird auch wieder mehr Tourismus in unserem Ort Einzug halten“, sit sich Sebald sicher. Kritik wurde aus der Versammlung laut weil es noch immer keinen Radweg entlang der Bundesstraße in beiden Richtungen von Tüchersfeld aus gibt. Auch zahlreiche Gäste hätten sich deshalb schon beschwert wie es einfach zu gefährlich sei, mit dem Rad auf der Bundesstraße zu fahren. Verstärkt wurde die Gefahr nun noch durch den fast durchgängigen Bau von Leitplanken. Dadurch gäbe es für Radfahrer keine Ausweichmöglichkeiten mehr, hieß es. Wegen Radfahrern auf der Bundesstraße käme es außerdem oftmals zu Verspätungen des öffentlichen Busverkehrs, weil die Radfahrer von den Bussen nicht überholt werden können. Auch hier müsse dringend etwas geschehen, fordert Sebald. Erfreulich ist jedoch, das der Fahnensteinaufstieg noch heuer über den Naturparkverein saniert werden soll. Rund 69000 Euro kostet dieses Vorhaben. Sebald kündigte an das Mitglieder seines Vereins bei der Entbuschung des Aufstiegs mithelfen. Dafür ist am 23. Und 24. März ein Arbeitseinsatz am Fahnenstein geplant bei dem jeder gerne mithelfen kann. Ist der Aufstieg saniert, wird es eine Einweihungsfeier, voraussichtlich im Museumshof, geben. Auch Ehrungen standen an. Gunda und Georg Haberberger aus Rackersberg und Christina Müller aus Tüchersfeld konnte Sebald mit der silbernen FSV-Treuenadel für 25jährige Mitgliedschaft auszeichnen. Für Maria Reichel und Alfred und Edeltraud Spätling muss die gleiche Ehrung nachgereicht werden. Gedacht wurde den im letzten Jahr verstorbenen Mitgliedern Emma und Anton Hesel sowie Kunigunda Lodes.
FSV-Ortsvorsitzender Erwin Sebald gratuliert Christina Müller und Georg und Gunda Haberberger für 25jährige Mitgliedschaft. Foto: Thomas Weichert