Lag es am schönen Wetter, am nicht leichten Stück selbst oder an etwas anderem ? Das „Einfrau-Theaterstück“ der wundersamen Lebensbeschreibung der Courasche im Innenhof des Fränkische Schweiz Museums mit der Hamburger Schauspielerin und Regisseurin Katharina Röther hätte jedenfalls mehr Besucher als gerade einmal knapp 20 an der Zahl verdient gehabt.
Die in Prenzlau in der Uckermark geborene Katharina Röther schlüpfte gekonnt und brilliant in die Rolle der von Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen im 17. Jahrhundert geschaffenen Schelmenfigur der Courasche die nicht nur die erste Ich-Erzählerin der deutschen Literaturgeschichte ist, sondern auch ein echtes Rabenaas war. So erzählt Röther mit einzigartiger Schauspielkunst als Courasche ehrlich, derb und schonungslos wie sie sich vor den anrückenden Truppen im 30jährigen Krieg als Mann verkleidet hat und sich schließlich als Landstreicherin, Soldatenfrau, Marketenderin, Zigeunerin und Hure durchs Leben schlug. Dies tut sei aller Not und Gewalt zum Trotz mit unerschütterlichem Humor. Und so mancher ihrer Soldatenmänner wird dabei nicht nur Opfer des Krieges sondern schelmisch-hintergründig auch zu ihrem Opfer.