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Gemeinderat Gößweinstein: Turbulenzen um Helldörfers Rücktritt – Mehr Geld für Jugendförderung in den Vereinen
Gemeinderat Gößweinstein: Turbulenzen um Helldörfers Rücktritt – Mehr Geld für Jugendförderung in den Vereinen
Von Thomas Weichert
GÖSSWEINSTEIN
„Der Marktgemeinderat stellt die Niederlegung des Amtes als Marktgemeinderat von Herrn Peter Helldörfer mit Ablauf des 20.07.2018 fest.“ So lautete der Beschlussvorschlag den Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (BMG) während der Marktgemeinderatssitzung verlas und über den ohne Diskussion abgestimmt werden sollte. Doch es kam anders, denn zunächst meldete sich Helldörfers Parteifreund Georg Lang (CSU) dazu zu Wort.
Lang befand den Rücktritt des dienstältesten Gemeinderatsmitglieds als „persönlich bedauerlich“. Helldörfer habe als Geschäftsführer von Obertrubach zur Fortentwicklung von Gößweinstein immer fachlich fundierte Beiträge geleistet die von der Führungsspitze jedoch nicht ernst genommen wurden, betonte Lang. „Dieses Wissen geht nun verloren und wir sind Helldörfer zu großem Dank verpflichtet“, fuhr Lang fort, der sich gewünscht hätte, das der Bürgermeister wenigstens ein Wort des Dankes sagt. Dietmar Winkler (CSU) schloss sich Langs Meinung an. „Peter Helldörfer war äußerst kompetent und er wird mir persönlich sehr fehlen“, sagte der Metzgermeister. Zimmermann ließ dann über Helldörfers sofortigen Rücktritt zum 20. Juli abstimmen. Dem stimmten alle zu. Als dann Helldörfers Antrag auf Anpassung der Jugendförderung, den er bereits im Februar schriftlich eingereicht hatte, endlich behandelt wurde, flammte die Diskussion über seine Amtsniederlegung erneut auf. Endlich komme dieses Thema nun auf die Tagesordnung, stellte Lang dazu fest und Jürgen Kränzlein (SPD) setzte in Richtung Zimmermann nach: „Helldörfers Anfrage durch Schweigen zu beantworten hätte ich mir so nicht gefallen lassen.“ Helldörfer hatte beantragt, dass die Gemeinde den Vereinen zirka 30 Prozent mehr Zuschuss für die Turnhallenbenutzung gewähren und die Jahrespauschale pro jugendlichem Vereinsmitglied auf fünf Euro erhöhen soll. Der Beschlussvorschlag der Verwaltung sah nun vor das Sport-, Gesang- und Musikvereine pro Jugendlichem eine Pauschaulförderung in Höhe von 7,50 Euro und noch zusätzlich pro Jugendlichem 7,50 Euro bekommen falls Raummieten zum Training bezahlt werden müssen. Diese Regelung ist auf drei Jahre befristet und danach neu zu behandeln. Lang störte sich jedoch an der Befristung und beantragte, dies dann neu zu beraten wenn die neue Turnhalle fertig ist, weil sich dann auch die Turnhallenbenutzungsgebühren ändern werden. Auf Langs Antrag ging Zimmermann jedoch nicht ein und lies auch nicht darüber abstimmen. „Genau das ist der Punkt, denn es gibt zwei Klassen von Gemeinderäten“, fuhr Lang nun aus der Haut und betonte, dass es kein Wunder sei das einer sagt, dass er sich das nicht mehr antun will. Zimmermann betonte, das der Sachverhalt kompliziert sei und man nach seiner Meinung die Jugendförderung nicht an der Turnhalle festmachen solle. Er beriet sich kurz mit seinem Stellvertreter Georg Bauenschmidt (SPD). Nach Bauernschmidts Meinung habe man noch lange keine Kosten wenn die neue Turnhalle fertig ist. Rainer Polster (FWG) bezeichnete Helldörfers Antrag als „Schaufensterantrag“. „Ich habe auch Verständnis für den Bürgermeister das er auf diesen Antrag nicht reagiert hat“, so Polster. Denn Helldörfers Antrag sei an die Kolleginnen und Kollegen des Gemeinderats gerichtet gewesen und nicht an den Bürgermeister. „Mein lieber Rainer, auch ein Bürgermeister ist Gemeinderatsmitglied“, klärte ihn jedoch Georg Rodler (CSU) auf. Nun wurde es Josef Neuner (BMG), der sich bis dahin nicht an der Diskussion beteiligt hatte, zu bunt. Neuner stellte den Antrag auf Ende der Diskussion und auf Abstimmung. Einstimmig wurde der Verwaltungsvorschlag zur Neureglung der Jugendförderung angenommen. Am Ende der Sitzung kam Daniela Drummer (FWG) noch einmal auf den Rücktritt von Helldörfer zu sprechen. Sie wünschte sich das man Peter Helldörfer Danke sagt und ihm zum Abschied etwas überreicht. „Das ist schon in Vorbereitung“, schloss Zimmermann schließlich dieses Thema ab.