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Marktgemeinderat Gößweinstein: Neue Richtlinien für Baugebiet beschlossen – Nun auch Flachdach am Büchenstock erlaubt
Marktgemeinderat Gößweinstein: Neue Richtlinien für Baugebiet beschlossen – Nun auch Flachdach am Büchenstock erlaubt
Von Thomas Weichert
GÖSSWEINSTEIN
Vom Nürnberger Planungsbüro ANUVA war Diplom-Ingenieurin Dr. Andrea Schleicher zur Marktgemeinderatssitzung gekommen um den Räten die vom Markt beauftragten Änderungen des Bebauungsplans „Büchenstock-Erweiterung“ zu erläutern. Ziel war es den gestalterischen Freiraum für die künftigen Bauherren zu erweitern und in Zukunft zum Beispiel auch ein Flachdach, oder ein dreigeschossiges Haus zuzulassen wenn es nicht höher als sieben Meter wird.
Immer wieder erteilten die Mitglieder des Bauausschusses den Bauwerbern in diesem Baugebiet Ausnahmen zu den Festsetzungen des Bebauungsplans in typisch fränkischem Baustil. Waren bisher keine Satteldächer erlaubt, sind sie nun ebenso wie Flachdächer zugelassen. Auch Carports dürfen nun ohne Ausnahmegenehmigung errichtet werden oder Wintergärten wenn sie nicht größer sind als 15 Quadratmeter. Bei letzterem folgte der Rat dem Vorschlag von Dietmar Winkler (CSU) der zehn Quadratmeter für einen Wintergarten als zu klein befand. Neu nun auch zugelassen Sonnenkollektoren oder Dachgauben und nicht mehr vorgeschrieben die Dachform für Garagen. „Ziel war es alle Dachformen zuzulassen“, so Schleicher. Nur ein Satteldächer die jedoch höchstens 48 Grad steil sein dürfen. Steiler sieht es nicht mehr schön aus, so die Planerin. „War es der richtige Weg das man den Bauausschuss Jahrzehnte lang machen lies was er wollte ?“ Dies fragte Jürgen Kränzlein (SPD) nach Schleichers Erläuterungen als erster Redner und befand, das nun alle diejenigen, die dort bereits nach den Richtlinien des Bebauungsplans gebaut haben, nun vor den Kopf gestoßen werden. „Der Bebauungsplan ist 20 Jahre alt, in dieser Zeit verändert sich was“, erklärte dazu die Planerin. „Für mich ist es wichtig das sich der Mensch in dem Haus wohlfühlt in dem er ein ganzes Leben wohnt“, so Konrad Schrüfer (FWG). Für Schrüfer hat sich der Geschmack und die Gestaltung von Häusern geändert. „Anlass für die Beauftragung zur Planänderung sind nicht die Häuser die dort schon stehen, sondern ein geplantes Bauvorhaben mit Flachdach“, befand jedoch Georg Lang (CSU). Nur deshalb müsse jetzt der Bebauungsplan für 10000 bis 15000 Euro geändert werden. Daniela Drummer (FWG) hingegen befand das man mit der Zeit gehen müsse. Die Fortschreibung des Plans sah sie nicht so negativ wie Lang, sondern als Modernisierung. „Da hat du vollkommen recht“, gab ihr zweiter Bürgermeister Georg Bauernschmidt recht. Denn in den 20 Jahren hätte man 49 Befreiungen von den Festsetzungen des Bebauungsplans erteilt. Schließlich wolle man ja dass sich das Baugebiet mit Leben füllt. Daher müsse man den Bebauungsplan nun auch anpassen, so Bauernschmidt. Georg Rodler (CSU) sah dies eher wie Kränzlein. Das ist nicht im Sinne derer, die dort schon gebaut haben, so Rodler, der befürchtet, das man in zehn Jahren dort oben ein Kuddelmuddel beieinander hat. Das der Bebauungsplan überholt ist, war für Kränzlein zwar keine Frage. Man hätte ihn aber nach seiner Meinung schon viel früher ändern müssen. „Mit dieser Erweiterung machen wir ein weiteres Fass auf“, noch einmal Lang, der sich mit seiner Ablehnung aber nicht durchsetzte. Nur Lang, Rodler und Manuela Engelhardt und Tanja Rost (beide JuF) stimmten am Ende gegen die Bebauungsplanänderung.