Pünktlich um 18.45 Uhr setzte sich der große Narrentross mit den zahlreichen Garden und mit musikalischer Begleitung des Musikvereins Gößweinstein vom Café Greif aus in Bewegung um das Gößweinsteiner Rathaus zu stürmen. Seit langem erstmals wieder mit elf Böllerschüssen und zum Abschluss mit einer Silvesterrakete die den Abendhimmel über dem Rathaus hell erleuchtete.
Bürgermeister Hanngörg Zimmermann und zweiter Bürgermeister Georg Bauernschmidt hatten sich mit den Martktgemeinderäten Josef Neuner und Rainer Polster im Rathaus verschanzt. Doch jeder Widerstand war zwecklos und Zimmermann rückte auch schnell den riesigen Rathausschlüssel und die Marktkasse heraus die er an Faschingspräsident Stephan Dresel und Vizepräsidentin Nadja Urschlechter übergab. In der Gemeindekasse waren gerade noch elf Cent drin. Wie es schon immer beim Rathaussturm Tradition ist, so kam auch diesmal der Bürgermeister nicht ungeschoren davon. Nadja Urschlechter verpasste dem „Hanni“, so wie die Narren ihren Bürgermeister und Senatspräsidenten nennen, riesige Sicherheitsgummifeuerwehrstiefel mit Größe 58 die er ab sofort jetzt immer tragen muss. Und dies aus gutem Grund damit ihm die Aktenordner und Ratsbeschlüsse nicht mehr auf die Füße fallen. Auch wenn er dann die Schulturnhalle in Eigenleistung bauen muss hat er gleich die richtigen Unfallschuhe für seine „Quellwasserfüße“ an. So jedenfalls ging es aus dem gespielten modernen Märchen unter dem Titel „Wie du mir, so ich dir“ hervor das natürlich aus der Feder von Ehrenpräsident Dr. Franz Macht stammte der selbst den zurückgetretenen Marktgemeinderat Peter Helldörfer spielte und dem Hanni, gemimt von Stephan Dresel in Feuerwehruniform, die Aktenordner vor die Füße knallte. Hatte doch einst der „kleine Hanni“ dem Helldörfer auch die Ordner seiner CSU-Vergangenheit hingeknallt und dann eine eigene Partei gegründet. Als neuer König von Gößweinstein ist der Hanni inzwischen auch Vorsitzender aller Gößweinsteiner Vereine und hat sich auch noch einen Jugendtraum erfüllt. So ist aus dem kleinen Hanni ein gestandener Feuerwehrmann geworden. Dies wurde ihm aber dann zum Verhängnis, denn als Feuerwehrmann hatte er einfach keine Zeit mehr sich um den Antrag von Peter Helldörder zur Vereinsförderung zu kümmern. Denn einmal musste er zur Truppmannausbildung, dann zur Funkausbildung und dann auch noch zum Öl abbinden bei einer Feuerwehrübung. Und so kam es wie es kommen musste. Der Herlldörfer knallte dem Hanni die Ordner seines CSU-Ehrenvorsitzes, alle Unterlagen aus den Ausschüssen, seine langjährigen Verdienste als zweiter Bürgermeister und auch noch seine Unterlagen als Geschäftsleiter der Gemeinde Obertrubach aus die Füßé. Dies führte nun dazu das der kleine König Hanni nicht mehr im Männerballett mittanzen konnte, weil ihm seine Zehen so weh taten. Nach dem gespielten Märchen ging es wieder zurück ins Café Greif wo dann auch das neue Gößweinsteiner Prinzenpaar gekürt wurde.