Die Stadt Pottenstein ist eine der ersten Kommunen in Bayern, die von dem neuen Bundesförderprogramm zum Breitbandausbau profitiert. Deshalb war extra Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) nach Pottenstein gekommen, um im Bürgerhaus zusammen mit Bundestagsabgeordnetem Hartmut Koschyk (CSU) an Bürgermeister Stefan Frühbeißer (CWU/UWV) eine Urkunde zu übergeben, aus der hervorgeht, dass sich der Bund für den Ausbau des superschnellen Internets in der Flächengemeinde Pottenstein mit rund 3,3 Millionen Euro beteiligt. Weitere rund 890 000 Euro gibt es als Co-Finanzierung vom Freistaat Bayern für das ehrgeizige Projekt, das rund 7,2 Millionen Euro kosten soll.
Stadt wird selbst Bauherrin
Als Eigenanteil bleiben für die Stadt noch rund 3,1 Millionen Euro, die man mit einem langfristigen Darlehen über die Landesbank für Aufbaufinanzierung mit null Prozent Zinsen finanzieren will. Der Stadtrat von Pottenstein hat sich hier jedoch für das sogenannte "Betreibermodell" entschieden. Dies bedeutet, dass die Stadt selbst Bauherrin sein wird und die insgesamt 460 Kilometer langen Glasfaserleitungen in alle rund 1900 Haushalte der 35 Ortsteile der Stadtgemeinde verlegen wird. Diese Infrastruktur für das Turbo-Internet wird dann an einen Provider vermietet, mit dessen Einnahmen die Raten für den 3,1 Millionen Euro teuren Kredit finanziert werden sollen.
Für die Stadt Pottenstein ist dies somit ein Nullsummenspiel, und wertvolle Hilfe zur Kostenreduzierung leistet auch das Leerrohrnetz des Wasserversorgers der Juragruppe. "Mit dem Förderbescheid bringen wir in Pottenstein 1890 Haushalte und 562 Unternehmen ans Turbo-Internet", so Minister Dobrindt. Damit gehöre Pottenstein zu den ersten Kommunen in Deutschland, die von dem milliardenschweren Bundesprogramm für superschnelles Breitband profitieren, sagte Dobrindt. Pottenstein hätte dabei eine Vorreiterrolle in Bayern. Auf die Mitarbeiter der Stadtverwaltung kommt nun für dieses Großprojekt richtig viel Arbeit zu.
Eine Übertragungsgeschwindigkeit von 100 Megabit pro Sekunde sei Ziel für 60 Prozent aller Haushalte der Stadt. Unternehmen wie Klubert & Schmidt oder Baier + Köppel bräuchten ein Gigabit und mehr, um auf dem Weltmarkt in Zukunft bestehen zu können. Mit mindestens 50 Megabit und mehr soll jeder Haushalt der Großgemeinde versorgt werden.
Für Bürgermeister Frühbeißer ein "Meilenstein" für Pottenstein, um Arbeitsplätze zu erhalten und auszubauen, aber auch für den Tourismus und die Menschen, die in Pottenstein leben.
Stagnation oder Wohlstand
"Ein schnelles Internet ist die heute alles entscheidende Frage, ob man eine Stagnationsregion bleiben oder eine Wohlstandsregion werden will", so auch Dobrindt, der Koschyk dafür dankte, dass dieser entscheidend im Bundestag mitgewirkt habe, dass der Bund 2,7 Milliarden Euro für den Breitbandausbau in Deutschland zur Verfügung stellt.
Auch Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz wünschte den Pottensteinern viel Erfolg für dieses Projekt. In Anlehnung an den Ausspruch "Laptop und Lederhose" von Ex-Bundespräsident Roman Herzog gelte für Franken nun "Breitband und Bratwurst".