Inspektionsübung der Feuerwehren der Inspektion III in Kirchahorn
Von Thomas Weichert
KIRCHAHORN
„Hurra die Schule brennt !“ Wer von den Älteren kennt sie nicht die deutsche Filmkomödie, die 1969 unter der Regie von Werner Jacobs in gedreht wurde ? „Drehort“ am Samstagabend jedoch nicht Baden-Baden, Nürtigen und München wie in dieser Filmkomödie, sondern Kirchahorn in der Fränkischen Schweiz. Und die Mitwirkenden waren auch keine Schauspieler, sondern 210 Feuerwehrleute aus 15 Wehren und zehn Ersthelfer von den Waischenfelder Maltesern. Die Rede ist von der Großübung der Inspektion III des Kreisfeuerwehrverbands Bayreuth an und in der Grundschule von Kirchahorn bei der der Vollbrand der Schule mit zahlreichen Verletzten simuliert wurde die es zu retten galt.
Einmal im Jahr findet die Feuerwehraktionswoche mit vier Großübungen der vier Inspektionen im Landkreis Bayreuth statt und diesmal hatten sich die Feuerwehroberen des Landkreises unter anderem für ein Brandereignis in der Kirchahorner Schule entschieden die durch einen defekten Barndofen in der Hausmeisterwerkstatt ausgelöst wurde. Zum Glück befindet sich der Stützpunkt der Feuerwehr Kirchahorn gleich schräg gegenüber der Schule als die Flammen rasch auf Teile des Altbaukomplexes übergreifen und der Einsatzleiter bereits bei der Anfahrt starke Rauchentwicklung aus einem offenen Fenster des Schulgebäudes bemerkt. Kommandant Frank Wickles, der wenig später durch den zuständigen Kreisbrandmeister Waldemar Adelhardt unterstützt wird, lässt daraufhin die Alarmerhöhung auf „B5“ auslösen, wie es im Feuerwehrfachjargon heißt und setzt so eine riesige Maschinerie in Bewegung.
210 Feuerwehrleute aus 15 Wehren im Einsatz
Von Creußen bis Pegnitz in Waischenfeld oder Breitenlesau in der Nachbarinspektion heulen die Sirenen auf und in Minutenschnelle eilen die freiwilligen Feuerwehrleute zu den jeweiligen Gerätehäusern um nach Kirchahorn zu rasen. Als erstes vor Ort die Feuerwehr Kirchahorn. Nach und nach treffen weitere Wehren und die Helfer der Malteser ein die im Feuerwehrgerätehaus eine Erstversorgungsstation für die Verletzten einrichten die von den Atemschutzgeräteträgern aus dem inneren der Schule mit Tragen gerettet werden. In wenigen Minuten ist die Staatstraße durch Kirchhorn komplett gesperrt, mit Feuerwehrautos zugeparkt und mit C-Schläuchen übersäht. Direkt vor der Schule hält wenig später auch das Drehleiterfahrzeug aus Waischenfeld mit modernster Löschtechnik die von einer Frau bedient wird.
Landrat Hübner beeindruckt
Inspektionsleiter und stellvertretender Kreisbrandrat Adolf Mendel aus Trockau kommentiert die Aktionen der Feuerwehren mit dem Megafon für die zahlreichen Schaulustigen. Im Ernstfall natürlich ein Unding. Unter den Schaulustigen auch Landrat Hermann Hübner der gerade von der Eröffnung des Münchner Okoberfestes zurückgekommen ist und sich selbst ein Bild von der Einsatzbereitschaft der Wehren zu machen. Hübner ist voll des Lobes, denn alles verläuft nach Plan und professionell. „Es ist wichtig dass geübt wird“, sagt Hübner und meint, das andere aus dem Ausland nur so staunen da bei uns alles Ehrenamtliche machen die modernste Maschinen, wie eben zum Beispiel eine Drehleiter, bedienen. Als erstes geht die Menschenrettung vor. Sie hat immer Priorität vor der Brandbekämpfung und deshalb sind auch die Atemschutzgeräteträger mit die wichtigsten Einsatzkräfte vor Ort die Menschen auf brennenden oder verrauchten Gebäuden so schnell wie möglich ins Freie schaffen. Rasch werden sechs verschiedene Abschnitte gebildet. Zwei Abschnitte zur Brandbekämpfung und Menschenrettung mit den Wehren aus Kirchhaorn, Körzendorf, Waischenfeld, Trockau und Pottenstein die über das nötige Gerät sowie verfügen und auch die geschulten Einsatzkräfte für spezielle Aufgaben wie eben jene für den Atemschutz haben. Wichtig auch der Abschnitt für die Wasserversorgung zur Brandbekämpfung bei der auch der jeweilige Wasserversorger alarmiert werden muss.
Jeder Helfer ist wichtig
In diesem Fall die Juragruppe von der Geschäftsführer Hans Hümmer nach Kirchhorn geeilt war. Mit dem Wasser von der Juragruppe kann man notfalls das gesamte Ahorntal überschwemmen. Es wird aber zur Sicherheit noch ein Pendelverkehr nach Creußen, Trockau und Pegnitz eingerichtet. Jeder einzelne Feuerwehrmann ist bei einem Großbrand wichtig. Auch derjenige der weit draußen vor Kirchhaorn auf bei der Abzweigung nach Adlitz die Staatsstraße für den Verkehr absperrt. Die Übung zeigt am Ende wieder einmal eindrucksvoll, das die Wehren der Fränkischen Schweiz schlagkräftig und mit neuestem Gerät einsatzfähig sind. Für Adolf Mendel geht eine gute Inspektionsübung zu Ende.