Aus dem Haupt- und Verwaltungsausschuss Gößweinstein
Von Thomas Weichert
GÖSSWEINSTEIN
Punkt für für Punkt berieten die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses des Marktgemeinderats den Plan des Verwaltungshaushaltes 2018 zu dem es wenig Änderungen zum vorgelegten Verwaltungsentwurf gab. Die Vertreter der CSU/JUF-Fraktion und der Freien Wähler warfen sich während der langatmigen Beratungen gegenseitig vor die Sitzung mit längeren Wortmeldungen unnötig in die Länge zu ziehen.
Wenn es nach Rainer Polster (FWG) gegangen wäre, hätte man die Beratung über den Verwaltungsetat weitaus kürzer fassen können und den wesentlich wichtigeren Vermögenshaushalt gleich in einem Aufwasch mit beraten können. Spannender dürfte es dann in der Sitzung am 16. Januar werden wenn es um die in diesem Jahr geplanten Projekte geht. Auch dazu gibt es von der Verwaltung bereits ein Planwerk dass als dicksten Brocken den Umbau des Pfarrhauses zum neuen Rathaus enthält. Waren dazu bisher noch keine Zahlen bekannt, schätzt man dafür nun Kosten in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro. Insgesamt beträgt sich die Summe der Ausgaben für ein neues Rathaus in der entsprechenden Haushaltsstelle jedoch rund 2,8 Millionen Euro. Eingerechnet sind hier nun neben dem Umbau des Pfarrhauses zum Rathaus auch 200.000 Euro für die Rathausausstattung, 100.000 Euro für den Pfarrgarten der teilweise Parkplatz werden soll und die bisher bereits angefallenen Kosten für den Architektenwettbewerb in Höhe von 36.000 Euro. Inklusive der Aktualisierung des integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) wir mit Kosten von 170.000 Euro für die Planer gerechnet. Allerdings werden die Umbaukosten des Pfarrhauses voraussichtlich nicht auf die Gemeinde, sondern auf die Kirche zukommen, da diese Eigentümer bleibt. Der Markt wäre dann lediglich Mieter im Rathaus. Diese Diskussion dürfte noch sehr spannend werden, vor allem dann auch im Gesamtgemeinderat. Während der Sitzung am Donnerstagabend ging es um all dies nicht. Für Ex-Bürgermeister Georg Lang (CSU), der sich ausgiebig mit dem Plan befasst hatte, ging es bei den Beratungen zum Verwaltungsetat vor allem um die Frage, wo die Veränderungen zum Vorjahr herkommen. Mit einer prognostizierten Zuführung von über 700.000 Euro vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt stehe der Markt so gut da wie seit vielen Jahren nicht. Musste man in der Vergangenheit jeden Cent drei mal umdrehen, verleitet diese positive Haushaltsprognose nun offenbar dazu, auch bei den freiwilligen Leistungen nicht mehr rigoros zu sparen. So schlug Lang zum Beispiel vor die Helldörfer-Chronik, die 1976 endet, fortschreiben und auf den aktuellen Stand bringen zu lassen. „Dafür sollte man auch etwas ausgeben“, so Lang. Peter Helldörfer (CSU) schlug dazu vor, die Verwaltung zu beauftragen herauszufinden, wie man die Gößweinsteiner Chronik fortschreiben könne. Weiter stellte Helldörfer den Antrag, dass sich der Gemeinderat in absehbarer Zeit mit den Kosten der Turnhallenbenutzung für die Vereine befassen soll. Denn gegebenenfalls müsse man die Zuschüsse für die Sportvereine erhöhen, da der Schulverband die Turnhallenmiete erhöht hat. Aktuell stehen 4000 Euro als Zuschüsse für die Sportvereine im Plan. Polster hielt nichts davon, dies jetzt schon zu beraten, da bekanntlich eine neue Turnhalle gebaut werden soll. Weiterhin mahnte Helldörfer die Entbuschung der Wanderwege im Ailsbachtal an. Dies habe man schon vor zwei Jahren intensiv diskutiert, geschehen sei aber bis heute noch nichts. Heuer leistet sich die Gemeinde erstmals auch einen Jugendpfleger in Teilzeit für den 15.000 eingeplant sind. Lang fragte ob die geplanten 23.000 Euro für Geräte und Ausstattung für die Feuerwehren überhaupt reichen. Geschäftsstellenleiter Peter Thiem ist dazu nichts gegenteiliges bekannt. Das sich die Aufwendungen für Ehrungen verdienter Bürger mehr als verdoppelt haben, hielt Thiem außerdem der Tatsache geschuldet, dass dies der Marktrat so beschlossen hätte.