Es ist ein Dilemma. Auch beim zweiten Anlauf fand sich während der nun außerordentlichen Mitgliederversammlung im Gasthof Fränkische Schweiz kein neuer Vorsitzender als Nachfolger für Klaus Hauenstein als Chef des mit 644 Mitgliedern größten Vereins des Ahorntals, dem SV Kirchahorn. Nach über einer Stunde Diskussion mit gegenseitigen Schuldvorwürfen wurde deshalb auch diese Mitgliederversammlung ergebnislos abgebrochen und ein erneuter Termin für die Neuwahlen der Vorstandschaft für Freitag, den 3. Mai um 19.30 Uhr im Gasthof Fränkische Schweiz angesetzt.
Waren zur ordentlichen Mitgliederversammlung vor drei Wochen noch 38 Mitglieder gekommen, so waren es diesmal nur noch 23. Hauenstein erklärte zunächst, das er noch am selben Abend zurück tritt. Am Ende blieb er nun aber doch noch kommissarisch bis zum 3. Mai im Amt, wie die komplette Vorstandschaft auch. Dann ist aber für Hauenstein definitiv Schluss. Egal ob bis dahin dann ein Nachfolger für ihn gefunden ist, oder nicht. Wahlleiter Wilhelm Herzing brauch die Wahlhandlung schon nach der Frage nach einem neuen Vereinschef ab. Der bisherige zweite Vorsitzende Matthias Rudrof hatte sich zwar notgedrungen bereit erklärt für den Posten des ersten Vorsitzenden, und somit als Nachfolger für Hauenstein, zu kandidieren. Zur Wahl Rudrofs kam es jedoch nicht, weil unklar war und nicht absehbar gewesen wäre, ob die nachfolgenden Vorstandsposten besetzt hätten werden können. Zum einen hatte der langjährige Kassier Albin Engelhard-Friebe bereits angekündigt für dieses Amt nicht mehr zur Verfügung zu stehen und zum anderen hätte sich wohl auch kein zweiter Vorsitzender an diesem Abend finden lassen. Engelhardt-Friebe war wegen einer lange geplanten privaten Feier nicht anwesend, ließ aber schriftlich ausrichten das er einen neuen Kassier tatkräftig unterstützen und noch bis zum Jahresende zur Seite stehen würde. Schriftführerin Petra Hofmann würde wohl weitermachen, erklärte jedoch das man die Arbeit im Verein besser aufteilen müsse. Dies schlug auch Hans Herzing vor und brachte das Modell mehrerer gleichberechtigter Vorsitzender ins Spiel, dass manche andere Sportvereine in der Region bereits eingeführt haben. Wie zum Beispiel der TSV Elbersberg, der nach einer Satzungsänderung bis zu sechs gleichberechtigte Vorsitzende wählen kann von denen jeder für ein Ressort verantwortlich ist und den Verein auch nach außen hin und gerichtlich vertreten kann. „Das glaube ich ist bei uns auch ein Thema und die Frage, ob wir nicht einen anderen Weg gehen können“, so Hans Herzing, der bereit wäre dabei ein Amt zu übernehmen. Herzing fand es aber auch enttäuschend das so wenige Mitglieder gekommen und armselig das nur zwei Spieler der ersten Mannschaft erschienen waren. Würde man dem von Herzing vorgeschlagenen Modell folgen wollen, dann müsste vor einer Neuwahl zunächst die Vereinssatzung bezüglich der Zusammensetzung des Vorstands geändert werden. Ob dies am 3. Mai der Fall sein wird war bei Versammlungsende noch unklar. Weitere Vorschläge für den ersten Vorsitzenden waren Bürgermeister Florian Questel (Bündnis 90/Grüne) und Oliver Haas. Questel winkte ab und Haas erklärte das er es machen würde, jedoch nicht unter diesen Bedingungen. Haas will sich sein Vorstandsteam selbst aussuchen. Ich will nicht ins kalte Wasser geworfen werden und im Vorfeld Gespräche führen“, erklärte Haas. Hauenstein wunderte sich wieso er dies nicht längst getan habe. Dazu erklärte Haas das er ja bisher nicht gefragt wurde ob er den Vorsitzenden machen würde.