Gößweinsteiner verabschieden die Patres Flavian und Aurelian mit tosendem Beifall
Von Thomas Weichert
GÖSSEINSTEIN
Tosender und fast nicht enden wollender Applaus brandete nach dem Abschiedsgottesdienst der beiden Franziskanerpater Flavian Michali und Aurelian Ziaja in der bis auf den letzten Platz voll besetzten Wallfahrtsbasilika zur Heiligen Dreifaltigkeit auf. 13 Jahre lang war Michali nicht nur Seelsorger sondern auch der Pfarrer der beiden Pfarreien Gößweinstein und Wichsenstein und Ziaja wirkte drei Jahre lang in Gößweinstein vor allem als Wallfahrtseelsorger. Nun mussten die beiden in Gößweinstein sehr beliebten Geistlichen verabschiedet werden. Michali wird neuer Pfarrer von Grafrath in Oberbayern und Ziaja wird nach Marienweiher versetzt.
Während des Gottesdienstes sang der Basilikachor und spielten Georg Schäffner an der Orgel sowie die von Pater Falvian gegründete Jugendband Lifelines. Beim anschließenden Empfang im Pfarrgarten spielte der Musikverein zünftig auf. Vor allem für Pater Flavian war es ein sehr bewegender Abschied, was man ihm während seiner letzten Predigt mit seinen Dankesworten an alle die ihn als Pfarrer von Gößweinstein unterstützt hatten, auch anmerkte. Gerne wäre er noch länger in Gößweinstein geblieben. Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (BMG) umarmte seinen Freund Flavian Michali zum Abschied und betonte dabei, dass es zwar ein Abschied von unserem Pfarrer, aber nicht von unserem Freund ist. Pfarrgemeinderatsvorsitzende Katrin Heckel bescheinigte Pater Flavian eine gute Arbeit im Weinberg des Herrn geleistet zu haben. „Mit Viel Geduld und Einfühlung haben Sie uns in allen Situationen des Lebens begleitet“, betonte Heckel. Auch für alle anderen Lebensfragen hatte Pater Flavian immer einen Rat parat und auch die Zeit sich deren anzunehmen. Unermüdlich sei er auch für die kirchlichen Gremien im Einsatz gewesen. Heckel bezeichnete die beiden Patres als Vorbilder deren segensreiches pastorales Wirken menschlich nicht messbar sei. In den 13 Jahren seines fruchtbaren Wirkens hat Pater Flavian allein in Gößweinstein 351 Kinder getauft, 270 Kinder führte er zu Ersten Heiligen Kommunion und 92 Brautpaare gaben sich vor ihm das Ja-Wort. Bei 246 Beerdigungen begleitete er die Verstorbenen zur letzten Ruhestätte und spendete den Hinterbliebenen Trost mit dem Wort Gottes und der Eucharistiefeier. Hier war es ihm besonders wichtig, noch am offenen Grab sehr persönliche Worte zu finden. „Wir danken Ihnen liebe Schwestern und Brüder für das gute Miteinander und ihre immerwährende Unterstützung“, rief Pater Flavian auch im Namen von Pater Aurelian den Gläubigen zu. Stärker als je sei ihr Einsatz für Gerechtigkeit und Frieden gefordert, gab Pater Flavian den Gößweinsteinern mit auf den Weg. Für Pater Aurelian waren es die drei schönsten Jahre seines Lebens in Gößweinstein. Die Marktdecke, die er von Bürgermeister Zimmermann als Abschiedsgeschenk bekam, könne er bei seiner neuen Wirkungsstätte in „Fränkisch-Sibirien“ gut gebrauchen. Für Pater Flavian standen die Fahnenabordnungen des Schützenvereins Gut Ziel und der Feuerwehr Gößweinstein sowie des FCN-Fanclubs „Die Gläubigen“ Spalier. Denn in diesen Vereinen ist er nicht nur Mitglied, sondern hier hat er sich wohlgefühlt. Herzlich verabschiedeten sich bereits am Sonntagvormittag auch die Gläubigen und alle Vereine der Pfarrei St. Erhard in Wichsenstein von ihren Pfarrer Pater Flavian Michali mit einem Festgottesdienst der von der Männerchorgemeinschaft Gößweinstein-Wichsenstein-Geschwand umrahmt wurde. Der stellvertretende Pfarrgemeinderatsvorsitzende Joachim Roppelt äußerte große Anerkennung für die Umsetzung vieler Vorhaben, würdigte und lobte Pater Flavians Art und Weise verschiedensten Situationen gerecht zu werden. Mit den besten Wünschen für seine Zukunft und vielen Geschenken wurde er schweren Herzens verabschiedet. Neuer Pfarradministrator der Pfarreien Gößweinstein und Wichsenstein wird der Franziskanerpater Ludwig Mazur, der bisherige Pfarrer von Grafrath. Für Pater Aurelian wird Pater Witalis Stania von Marienweiher wieder nach Gößweinstein zurückkehren.