CSU-Neujahrsempfang in Gößweinstein ganz im Zeichen des Wahlkampfs
Von Thomas Weichert
GÖSSWEINSTEIN
Ganz im Zeichen der anstehenden Kommunalwahl stand der Neujahrsempfang des CSU-Ortsverbands Gößweinstein. Das Wort „Wahl-Kampf“ wollte aber weder Landrat Dr. Hermann Ulm noch dem CSU-Ortsverbandsvorsitzenden Hans Heckel so recht über die Lippen kommen. „Wichtig ist für mich in einer Demokratie, dass bei einer Wahl auch eine Auswahl besteht,“ betonte Heckel.
Hauptredner war Landrat Dr. Hermann Ulm.
Im gut gefüllten Saal des Gasthofs „Fränkische Schweiz“ in Gößweinstein konnte er als Referent der Veranstaltung Landrat Hermann Ulm begrüßen. Herausragend in den letzten sechs Jahren waren für Ulm das 50 Millionen Euro schwere Schulsanierungsprogramm, die Fusion der beiden Kliniken in Forchheim und Ebermannstadt, der Neubau am Landratsamt und das neue Schülerwohnheim für Berufsschüler. Die Verschuldung des Landkreises Forchheim konnte in seiner Amtszeit von 42 auf 28 Millionen Euro gesenkt werden. Dabei war auch die Senkung der Kreisumlage um 12 Prozentpunkte möglich, die den Städten und Gemeinden größere finanzielle Spielräume lasse. „Die gute finanzielle Situation sehe ich mit großer Demut, denn sie wird von den Menschen erarbeitet“, zeigte sich Ulm dankbar. Doch auch in den kommenden sechs Jahren stehen herausfordernde Aufgaben an. Im städtischen Bereich sei die hohe Wohnungsnachfrage zu bewältigen. Die wirtschaftliche Dynamik an der Regnitz-Achse wirke schon jetzt in die Fränkische Schweiz. Diese Entwicklung gelte es mit guten Verbindungen zu verstärken, sei es durch die Straßen, den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) oder schnelles Internet durch Glasfaserleitungen. Der Landkreis Forchheim habe daher ein Bau- und Sanierungskonzept für Kreisstraßen und Radwege. Der ÖPNV soll durch weitere Verdichtungen des Fahrten-Taktes attraktiver werden. Zur weiteren Verbesserung werden am Klinikum in Forchheim die Kardiologie mit Intensivstation und Notfallaufnahme für zirka 25 Millionen Euro neu gebaut. Im Rahmen der Gesundheitsregion plus werde sich unter anderem auch um die Nachfolge von Ärzten gekümmert. Einen breiten Raum nahm in der Diskussion die Forderung Ulms ein, dass das stationäre Angebot für ältere Menschen in Pflege- und Betreuungseinrichtungen immer mehr ausgedünnt werde. Hierzu wurde von mehreren Anwesenden kritisiert, dass das BRK-Altenheim in Behringersmühle durch das Seniorenzentrum in Gößweinstein ersetzt wurde. Die nächtliche Betreuung sei nicht ausreichend gewährleistet, so die Kritik. Hier müsse der Bund gesetzgeberisch tätig werden. Ulm will auf die übrlichen Werbeartikel im Wahlkampf verzichten und spendet dafür lieber 1000 junge Tannen zum auspflanzen. Bürgermeisterkandidat Hans Heckel will den Gößweinsteiner Marktplatz neu gestalten, die Südumgehung forcieren, Begegnungsstätten ausbaue, Bauland ausweisen und unter dem Leitmotiv „Mit uns gemeinsam Brücken schlagen“ mit den Bürgern in einen offenen Dialog treten.