Gößweinstein wird Mitglied im Bayerischen Städtetag - Kontroverse Debatte
Von Thomas Weichert
GÖSSWEINSTEIN
Ein halbes Jahr lang war der Markt kostenlos Schnuppermitglied im Bayerischen Städtetag in dem derzeit 280 bayerische Städte und Gemeinden Mitglied sind. Da die Schnuppermitgliedschaft nun ausgelaufen ist setzte Bürgermeister Hanngörg Zimmermann (BMG) dies auf die Tagesordnung der jüngsten Gemeinderatssitzung und warb dafür, das Gößweinstein Vollmitglied der Städtevertretung wird.
Hinsichtlich der Bildung von Netzwerken sei es laut Zimmermann einfach wichtig das Gößweinstein im Bayerischen Städtetag vertreten ist. Außerdem gäbe es individuelle Beratungsangebote zur Stellung von Anträgen, zum Beispiel für die für Gößweinstein wichtige Stabilisierungshilfe.“Die Netzewerke und die Zusatzangebote sind eine Bereicherung für uns“, so Zimmermann. Bernhard Vogel meinte jedoch das 1600 Euro Mitgliedsbeitrag pro Jahr kein Pappenstiel für Gößweinstein sind. Deshalb würde die SDP-Fraktion vorerst nur für ein Jahr eine Mitgliedschaft befürworten und dann nach dem Bericht des Bürgermeisters entscheiden wollen, ob Gößweinstein auf Dauer Mitglied bleibt. Georg Lang (CSU) war generell dagegen das Gößweinstein Mitglied im Städtetag wird. Gößweinstein sei schließlich schon Mitglied im Gemeindetag der den Markt gut berate. „Den Mehrwert der uns aus einer Doppelmitgliedschaft erwachsen soll halte ich für äußerst gering und die 1600 Euro nicht wert“, so Lang. Denn es seien einfach städtische Themen die der Städtetag beackere die für Gößweinstein Landkreisthemen sind. Lang war außerdem davon überzeugt das man nach einem Jahr Mitgliedschaft auch nicht viel weiter ist als jetzt und vor allem möchte er nicht das Gößweinstein dafür 1600 Euro ausgibt. „Das ist eine schwierige Entscheidung“, kommentierte Daniela Drummer (FW). „Ich habe in Hanngörg Vertrauen und möchte ihn dabei auch unterstützen und ihm einfach keine Tür zu machen“, legte Vogel nach, den jede Information sei besser als eine Information die man nicht habe.
Einzige Beratungsstelle für Stabilisierungshilfeantrag ?
„Es gibt momentan in Bayern keine andere Stelle als den Städtetag für die Beratung zum Antrag auf Stabilisierungshilfe“, betonte Zimmermann. „Der Bürgermeister ist interessiert daran sich mehr Arbeit aufzuladen“, meinte Jürgen Kränzlein für den eine Mitgliedschaft im Städtetag durchaus Vorteile hat. Denn in der Metropolregion Nürnberg könne man Gößweinstein dann besser verkaufen. Außerdem sei es besser die Leute persönlich zu kennen mit denen man in der Metropolregion zu tun hat und könne diese bei einem Treffen gleich persönlich nach Gößweinstein einladen. So zum Beispiel den Nürnberger Oberbürgermeister zu einem Konzert in die Basilika. Rainer Polster (FW) schloss sich Kränzleins Meinung an und unterstützte den Beschlussvorschlag in den Städtetag einzutreten. Alleine schon weil Netzwerke wichtig sind. „1600 Euro dafür auszugeben das ein Dr. Maly ein Konzert in die Basilika besucht, das muss jeder für sich entscheiden ob es das wert ist“, daraufhin Lang. Außerdem hätten weniger als zehn Prozent der bayerischen Gemeinden eine Doppelmitgliedschaft im Städte- und Gemeindetag. Dies zeige, so Lang, dass der Großteil der Gemeinden mit dem Gemeindetag sehr zufrieden sei. „Es hat sich niemals die Frage gestellt dem Städtetag beizutreten weil wir mit dem Gemeindetag immer topp zufrieden waren“, kam Unterstützung für Lang von Peter Helldörfer (CSU). Zudem konnte Helldörfer aus den Papieren die er bisher vom Städtetag bekommen hat, keinen Mehrwert für Gößweinstein erkennen. „Ich stimme auch befristet nicht zu und sehe uns mit dem Gemeindetag gut und ausreichend versorgt“, so Helldörfer abschließend. „Die Frage ist einfach will ich mich weiterentwickeln oder nicht ?“ Diese Frage stellte nun Zimmermann und betonte noch einmal das es um den Mehrwert, auch der Informationen, geht. „Dann sind 95 Prozent der kleinen Gemeinden die niczt im Städtetag sind nicht an einer Weiterentwicklung interessiert“, konterte Lang. „Ich bin dagegen, denn heute kriegt man nicht zu wenige Informationen, sondern zu viel und der Papierkorb ist der beste Freund des Menschen“, nun Dietmar Winkler (CSU). Gegen die Stimmen von Lang, Helldörfer und Winkler entschied sich der Rat schließlich für eine Mitgliedschaft im Städtetag. Nach einem Jahr soll Zimmermann dann berichten was es gebracht hat.